In Gesprächen, mit den unterschiedlichsten Menschen, stellen wir fest, dass sie der Gedanke an die bevorstehenden Wahlen quält. Bauern, Mittelständlerinnen, Rechtsanwälte, Stifter, Lehrerinnen, junge Menschen, Menschen mit Rasissmuserfahrung, Frauen, Männer... Wo man auch hinhört, fühlen sich Menschen der bürgerlichen Mitte mit ihren Interessen in keiner Partei glaubhaft vertreten. Manche erwägen, eine extreme Partei zu wählen und übersehen dabei die Gefahren für die Demokratie, die von diesen Parteien ausgehen – selbst, wenn sie in der Minderheit sind. Manche wollen gar nicht mehr wählen, ohne zu bedenken, dass eine geringe Wahlbeteiligung vor allem den extremen Rändern der Gesellschaft dient.
Wir verstehen die Qual. Sie hat gute Gründe. Aber statt die Hände in den Schoß zu legen und uns zurückzulehnen oder gar extreme Parteien zu wählen, entscheiden wir uns für den Weg nach vorn.
Die Schöpflin Stiftung vergibt in diesem Jahr zusätzlich 500.000 Euro an Organisationen und Initiativen, die Menschen für ihr Wahlrecht begeistern.
Wie motivieren wir uns gegenseitig zum Wählen? Wie befähigen wir uns einander, unsere Interessen in der Gesellschaft auch außerhalb von Wahlen zu vertreten? Welche Anpassungen in unserer Demokratie sind notwendig, um Menschen für ihr Wahlrecht zu begeistern? Wie kommen wir als Gesellschaft trotz unterschiedlicher Ansichten miteinander ins Gespräch?
Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Demokratie und Wahlbeteiligung wollen wir in den kommenden 12 Monaten nachgehen. Dabei bauen wir auf bestehenden Partnerschaften auf und investieren Zeit in den Aufbau von neuen. Wir wollen zuhören, lernen, Erfahrungen sammeln. Möglicherweise entwickelt sich daraus ein neuer Förderschwerpunkt der Schöpflin Stiftung, vielleicht auch nicht. Wir lernen im Tun und im Kontakt.
Auch im Rahmen der »Initiative Wahlbeteiligung« bleiben wir unserer Methodik treu und nehmen keine Förderanfragen entgegen. Wir suchen unsere Förderpartner*innen eigenständig. Einen Teil der Mittel vergeben wir an bestehende Partner. Darüber hinaus identifizieren wir neue Partner. Der Auswahlprozess läuft.
Bereits entschiedene Partnerschaften im Rahmen der »Initiative Wahlbeteiligung« sind:
Alle vier Jahre ein Kreuz zu machen, reicht für eine lebendige Demokratie nicht aus. Aber kein Kreuz zu machen, schon gar nicht.
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