Foto: Dima Alrefai
Unternehmer*innen mit Fluchterfahrung leisten einen wertvollen Beitrag zu einer starken Wirtschaft in Deutschland. Sie schaffen Mehrwert durch Steuereinnahmen und durch die Sicherung von Arbeitsplätzen. Einige knüpfen dabei an unternehmerische Tätigkeit im Herkunftsland an, andere erfüllen sich den Wunsch nach Selbstständigkeit. Für wieder andere ist Unternehmertum eine Alternative zu einer Beschäftigung, die ihnen aufgrund fehlender formaler Qualifikationen versperrt bleibt. Unternehmer*innen mit Fluchterfahrung auf ihrem Weg zur Gründung zu unterstützen, ist das Ziel des von der Schöpflin Stiftung initiierten und geförderten Netzwerks »Perspektive neuStart«, zu dem die Fitt gGmbH in Saarbrücken, leetHub St. Pauli in Hamburg, SINGA Deutschland in Berlin und das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim gehören.
Die Selbstständigkeit ist ein zusätzlicher Baustein der Arbeitsmarktintegration und damit zu allen weiteren Stufen sozialer Teilhabe von Geflüchteten. »Perspektive neuStart« hat in den letzten Jahren die Potenziale der Zielgruppe belegt und wissenschaftlich fundierte Erfolgsfaktoren für Gründungsunterstützungsangebote identifiziert. Bei ihrer Arbeit sind die beteiligten Organisationen aber auch auf besondere Herausforderungen und Hürden gestoßen, mit denen sich neuzugewanderte Geflüchtete auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit konfrontiert sehen. Nach drei Jahren praxisbezogener Arbeit und wissenschaftlicher Evaluation möchte das Netzwerk im nächsten Schritt mit weiteren Akteur*innen aus dem Feld gezielt Bedarfe formulieren, die an politische und institutionelle Entscheidungsträger*innen adressiert werden können.
Diesem Zweck dient eine zweitägige Konferenz, die am 28. und 29. Oktober 2020 in Frankfurt am Main stattfinden wird. Auf dieser Konferenz sollen gemeinsam konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden, auf deren Grundlage Akteur*innen in Politik und Regelinstitutionen gezielt angesprochen werden können. Zudem dient die Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch zu Erfolgsfaktoren der Gründungsberatung von neuzugewanderten Geflüchteten, der in ein Handbuch für die Praxis münden wird. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines Bündnisses aus Gründungsbüros, Unternehmer*innen mit Fluchterfahrung und Expert*innen aus dem Feld, das sich für die Belange von neuzugewanderten Gründer*innen mit Fluchterfahrung einsetzt und ihnen damit langfristig echte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Weitere Informationen zum Netzwerk und zur Veranstaltung unter perspektive-neustart.de
Mehr News