Weltweit steht der Journalismus unter Druck: Medienhäusern brechen Einnahmen weg, die Digitalisierung verlangt ständige Innovation und untergräbt gleichzeitig durch Informationsflut und Filterblasen das Vertrauen in die klassischen Medien. Der Journalismus ringt nicht nur um seine wirtschaftliche Existenz, sondern auch um seine Orientierung gebende Funktion. Die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft, obwohl gerade jetzt verlässliche Informationen wichtig sind wie nie. Doch nicht nur in der aktuellen Krise gilt: Wo politische und gesellschaftliche Missstände nicht sichtbar gemacht werden, wo Desinformation und Populismus den Ton angeben, geht die Demokratie ein.
Genau hier kann der gemeinnützige Journalismus eine wichtige Stütze sein. Dies ist der Ausgangspunkt des nun veröffentlichten Feldreports »Wozu Non-Profit-Journalismus?«, einem gemeinsamen Projekt der Schöpflin Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, Luminate UK und PHINEO. Der Report zeigt auf, welchen Beitrag gemeinnützig organisierte Akteur*innen wie CORRECTIV, Investigate Europe, netzwerk recherche oder Amal dafür leisten, Journalismus durch unabhängige und qualitativ hochwertige Recherchen wieder fest als vierte Säule der Demokratie zu verankern.
Gemeinnütziger Journalismus wird dabei dezidiert nicht als Konkurrenz zu klassischen Medien gesehen, sondern als Ergänzung. Durch seine hohe Innovationskompetenz, weitgehende wirtschaftliche Unabhängigkeit und seinen kollaborativen Ansatz stärkt er das Feld insgesamt. Der Report dient auch dazu, dieses noch zu wenig beachtete Potenzial eines am Gemeinwohl orientierten Journalismus bekannter zu machen. Neben erfolgreichen Beispielen werden Wirkungslogiken vorgestellt und Qualitätskriterien definiert sowie Tipps gegeben, wie sich Förder*innen wirkungsvoll engagieren können. Er ist somit eine Handreichung für mutige Financiers und politische Fürsprecher*innen, die die Zukunft des Journalismus in Deutschland und Europa mit vereinten Kräften mitgestalten möchten.
Der Report »Wozu Non-Profit-Journalismus?« ist kostenfrei als Print und eBook verfügbar unter www.gemeinnuetziger-journalismus.de
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