Maike Plath beim 3. Pädagogischen Forum im Werkraum Schöpflin 2020 / Foto: Juri Junkov
Hans Schöpflin nennt den Werkraum Schöpflin gerne auch das »Labor« der Stiftung: Manche Themen begegneten uns hier zum ersten Mal, Förderpartnerschaften entstanden oder Förderpartner fanden ihren Weg ins Werkraum-Programm, und wir konnten neue Netzwerke knüpfen. So hat sich immer wieder aus eins und eins tatsächlich deutlich mehr entwickelt. Beispiele:
Pädagogisches Forum
Gemeinsam mit dem Programmbereich »Schule & Entwicklung« konzipierten wir dieses Format, um uns stärker mit Lehrer*innen der Region zu vernetzen und die Angebote der Stiftung für Schulen bekannt zu machen. Auf die Idee brachte uns die Puppenspielerin und Theaterpädagogin Sylvia Werner, die Ähnliches an den Bühnen Halle anbietet. Nun verfügt der Werkraum nicht über ein eigenes künstlerisches Ensemble, dafür aber unter dem Dach der Stiftung über andere »Schätze«:
Im Sommer 2018 starteten wir mit Margret Rasfeld und ihrem Impulsvortrag zu »Schule im Aufbruch« (seit 2019 Förderpartner im Programmbereich »Schule & Entwicklung«), stellten das aktuelle Werkraum-Programm vor und zeigten, was die Stiftung mit eigenen Einrichtungen und Förderpartnern für Pädagog*innen zu bieten hat. Im Februar 2019 folgte schon die zweite Auflage mit dem Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther, der über die natürliche Freude am Lernen sprach. Vor wenigen Wochen konnten wir das dritte Pädagogische Forum, dieses Mal mit der ehemaligen Lehrerin und Theaterpädagogin Maike Plath von ACT e. V. aus Berlin, anbieten. Sie stellte das von ihr entwickelte Mischpult-Prinzip vor. Es ermöglicht demokratisch-partizipative Lern- und Gestaltungsprozesse.
Inzwischen ist auch ACT e. V. Förderpartner der Schöpflin Stiftung.
… und wir beließen es nicht bei diesem einmal jährlichen Come-together – wir konzipierten gemeinsam mit dem Programmbereich die Reihe »Lernen anders«, in der wir ganzjährig einen Ort des Austauschs für Pädagog*innen anbieten.
Fortbildung zu gleichwürdiger Führung mit ACT e. V.
Der gemeinnützige Neuköllner Verein initiiert nach dem von Maike Plath entwickelten »Mischpult-Prinzip« einen Prozess, aus dem freie, beziehungs- und demokratiefähige Menschen hervorgehen. Demokratisches Denken und Handeln wird von Grund auf vermittelt, verstärkt und im konkreten, praktischen Handeln verinnerlicht. In dieser Methodik setzt der Verein künstlerische Modellprojekte mit Jugendlichen in ganz Berlin um und bildet bundesweit Erwachsene weiter: In Kooperation mit dem Werkraum Schöpflin bietet Maike Plath ab Oktober 2020 eine bereits ausgebuchte Weiterbildung zu gleichwürdiger Führung »Vom Gehorsam zur Selbstverantwortung« in sechs Modulen innerhalb eines Jahres an; dazu hatte der Werkraum zwei Stipendien ausgeschrieben. Für mögliche künstlerische Projekte, die daraus mittelfristig entstehen können, bieten wir die Werkraum-Bühne mit großer Vorfreude an.
Zukunftsforum
2016 beschäftigte sich der Werkraum Schöpflin ein Jahr lang in den Themenreihen »Mittendrin statt außen vor« und »Occupy Money« gemeinsam mit der Lörracher Plattform bürgerschaftlicher Initiativen »fairNETZt« mit dem Lörracher Leitbildprozess und Beispielen gelingender Beteiligungskultur sowie mit Modellen regionaler Währungen und historischen oder philosophischen Sichtweisen auf Geld – von Goethe bis Michael Ende.
Die Stiftung setzte die Zusammenarbeit mit fairNETZt danach fort und konzipierte das Zukunftsforum »Lörrach+« mit einem jährlichen Zukunftstag im Lörracher Burghof und dem Zukunftspreis. Über Monate erarbeiteten hunderte von Bürger*innen beispielsweise in Projektcamps oder Denkwerkstätten Initiativen und Unternehmungen zum jeweiligen Thema.
Förderpartner im Werkraum Schöpflin
Umgekehrt bereichern die Förderpartner der Schöpflin Stiftung das Programm des Werkraums – eine außergewöhnliche Chance für unseren Kultur- und Debattenort. 2015 konnten wir beispielsweise die grafische Reportage WEISSE WÖLFE über rechten Terror gemeinsam mit CORRECTIV (Förderpartner im Programmbereich »Gemeinnütziger Journalismus« seit 2015) zeigen. Zwei Jahre später ist es mit Unterstützung von Correctiv und Gründer David Schraven gelungen, den türkischen Journalisten Can Dündar im Werkraum Schöpflin zu begrüßen – der ehemalige Chefredakteur der Cumhuriyet war gerade wenige Wochen im deutschen Exil, weil er in der Türkei aufgrund seines Berufes verfolgt wird.
Im Programmbereich »Flucht & Integration« fördert die Stiftung seit 2016 »Kiron Open Higher Education«, eine gemeinnützige EduTech-Organisation, die geflüchteten Menschen den Zugang zu Hochschulbildung durch digitale Innovationen ermöglicht. Mit Infoveranstaltungen und einem Study Hub war Kiron auch im Werkraum Schöpflin präsent.
Der Förderpartner InterACT English gGmbH aus dem Programmbereich »Schule & Entwicklung« bietet seit 2018 regelmäßig innovative Sprachprogramme im Rahmen der Ferienworkshops für Kinder und Jugendliche im Werkraum Schöpflin an. Englischsprachige Teaching Artists entwickeln mit Kindern eine Monster Parade oder in einer Activity Project Week Games, Theatre, Visual Arts & Crafts.
Dieser Beitrag ist in unserem Newsletter »Schöpflins Schaufenster« Ausgabe 02/2020 erschienen.
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