Das Bemerkenswerte des Ja-wohl-noch-sagen-Dürfens ist, dass über kaum etwas mehr gesagt, gesendet und in Medien geschrieben wird. Während sich eine Gruppe als Opfer einer »Meinungsdiktatur« inszeniert, leiden vornehmlich Frauen und People of Color (PoC) unter menschenverachtenden Äußerungen, Hate Speech und beinahe alltäglich gewordenen Drohungen. »Politisch korrekt« ist zum Kampfbegriff der Rechten geworden, die Meinungsfreiheit nutzen und zugleich laut einfordern.
Wir schauen also genauer hin und fragen u.a. den Medienwissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Pörksen: Wie bilden wir uns eine Meinung? Gemeinsam mit dem Publikum entsteht in der außergewöhnlichen Performance »Emocracy« an jedem Abend eine neue gefühlspolitische Mikrogesellschaft – und die Autorin Katharina Nocun erörtert in einer Lesung aus »Fake Facts«, warum sich immer mehr Menschen auch aus der Mitte der Gesellschaft durch Verschwörungstheorien radikalisieren. An Hörstationen und im Gespräch über Beteiligung und mehr Demokratie beschäfigt sich das aktuelle Werkraum-Programm mit Meinungsfreiheit: auf Abstand, mit Hygienekonzept und so oft wie möglich auch digital erreichbar, um uns und unser Publikum vor dem Corona-Virus zu schützen.
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Meinung!