Foto: Marisa Klasen | Wübben Stiftung Bildung
Seit 6. November läuft die zweite Phase des Nina Grunenberg Fellowships für Bildungsjournalismus, das wir zusammen mit der Wübben Stiftung Bildung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius ausgeschrieben haben und durchführen. Dabei werden insgesamt neun Fellows von uns über vier Wochen begleitet. Die neun Stipendiat*innen sind freie und festangestellte Journalist*innen, die für lokale und überregionale Medien sowie Nachrichtenagenturen arbeiten und in ihrer Arbeit den Fokus auf Schul- und Bildungsthemen richten.
Die ersten beiden Wochen des Fellowships fanden im Mai statt, die zwei weiteren laufen noch bis zum 17. November. Die Fellows erhalten in den vier Wochen von uns Stiftungen und unseren Partner*innen sowie Wissenschaftler*innen und Politiker*innen vielfältige Einblicke in das deutsche Schulsystem und den Bildungsjournalismus. Zielsetzung des Programms ist es, Journalist*innen einen besseren Zugang zu und tieferes Wissen über Bildungs- und Schulthemen zu bieten, um damit die Qualität der Berichterstattung weiterzuentwickeln.
Letzte Woche waren die Fellows und Stiftungsvertreter*innen in Gelsenkirchen unterwegs und haben dort in Schulen hospitiert, wobei sie ganz konkret erfahren haben, welche Bedeutung Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit im Schulalltag haben. Diese Woche sind die Teilnehmenden in Berlin. Auf dem Programm stehen dort u. a. ein Besuch bei Publix, unserem Haus für Journalismus & Öffentlichkeit in Neukölln, sowie im Bundesministerium für Bildung und Forschung, zudem Workshops und ein Round Table rund um das Thema Bildungsjournalismus.
Das Fellowship
Das deutsche Schulsystem steht vor großen Herausforderungen: Lehrkräftemangel, wachsende Bildungsdefizite, ungleich verteilte Bildungschancen, ein Sanierungsstau von 45 Milliarden Euro beim Schulbau. Umso wichtiger ist eine fundierte Berichterstattung über die Bildungsthemen der heutigen Zeit. Dies spiegelt sich jedoch in vielen Redaktionen nicht wider. Es gibt nur noch wenige Bildungsredaktionen oder Bildungsthemenseiten.
Ziel des Nina-Grunenberg-Fellowships ist es, Journalist*innen und Redakteur*innen die Möglichkeit zu geben, die Strukturen des Bildungssystems und die Herausforderungen von Schulen besser zu verstehen, um so eine qualifizierte Berichterstattung zu gewährleisten. Denn: »Der Journalist muss sein Thema kennen, um gezielt fragen zu können (notfalls auch impertinent).« Das schrieb Nina Grunenberg, die als Expertin für Bildungs- und Hochschulfragen den wissenschaftlichen Journalismus mitgeprägt hat.
Indem sie das Stipendium nach ihr benannten, erinnern die Schöpflin Stiftung, die Wübben Stiftung Bildung und die ZEIT-Stiftung an Nina Grunenberg, die von 2000 bis 2009 Mitglied im Wissenschaftsrat war. Von 1987 bis 1995 war sie stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT und leitete dort auch zeitweise das Ressort Wissen.
Weitere Informationen zu dem Fellowship und den Fellows gibt es hier.