Ein Jahrzehnt nachdem der Finanzmarkt in die Krise stürzte, ziehen die Gründer der »Bürgerbewegung Finanzwende« eine ernüchternde Bilanz: »Kaum jemand wurde in Deutschland zur Verantwortung gezogen. Schuldenkrisen, Betrug und Steuertricks sind an den Finanzmärkten weiter an der Tagesordnung«, moniert Gerhard Schick, Vorstand des neuen Vereins. Noch immer würden Banken mit Steuergeldern gerettet, seien Finanzprodukte überkomplex und die Machtverhältnisse ungleich verteilt.
Während am Finanzmarkt Geld mit Geld verdient wird, fehlen an anderer Stelle die Mittel für eine nachhaltige und ökologische Transformation des Wirtschaftssystems. »Es fehlt eine starke Stimme, die das Kräfteverhältnis zwischen Staat und Finanzindustrie wiederherstellt«, erklärt Schick die Motivation. Erklärtes Ziel der NGO ist es, die politische Handlungsfähigkeit im Finanzbereich wiederherzustellen und grundlegende systemische Veränderungen herbeizuführen. Eine unabhängige Interessenvertretung aus Bürgerinnen und Bürgern soll der massiven Lobby von Seiten der Finanzmarktakteure etwas entgegensetzen.
Um diese Ziele zu erreichen, setzen die Mitglieder auf Kampagnen, Verbraucherschutz und Bildungsarbeit. Schick und seine Mitstreiter wollen politische Lobby-Arbeit im Interesse der Bürgerinnen und Bürger machen. Dabei liegt der Fokus darauf, das komplexe Fachwissen aus dem Finanzbereich in allgemein verständliche Informationen und politische Aktionen zu verwandeln.
»Mit Gerhard Schick hat der neue Verein einen erfahrenen Gründer, der weiß, wie politische Prozesse funktionieren. Gern geben wir für den Aufbau Starthilfe und freuen uns, wenn sich eine breite Mitgliederbasis formiert, so dass die Bewegung bald von ganz vielen getragen wird«, erläutern Hans Schöpflin und Tim Göbel ihre Motivation der Unterstützung. Neben der Schöpflin Stiftung fördern auch die Stiftung Finanzwende, die Hans-Böckler-Stiftung und die European Climate Foundation die Bewegung.
Mehr Informationen zur neuen Bürgerbewegung gibt es unter: www.finanzwende.de.
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