Der Programmbereich Migration & Integration wurde zum Jahresende 2022 geschlossen. Wir danken unseren langjährigen Förderpartnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und für alles, was wir gemeinsam erreicht haben und sie weiterhin leisten!
Nach acht Jahren Engagement (2015 bis 2022) in dem Bereich haben wir entschieden, die Themen Migration und Integration nicht mehr in einem eigenen Programmbereich zu fördern. Dies liegt nicht daran, dass wir der Meinung sind, die gesellschaftlichen Herausforderungen und großen Hürden für Neuankommende seien inzwischen beseitigt. Im Gegenteil: Putins Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Thema Flucht noch einmal mit neuer Dringlichkeit in die Mitte Europas gebracht.
Dabei haben wir gesehen, wie schnell bürokratische Hürden beseitigt werden können, wenn die (politische) Bereitschaft dafür da ist. Wir haben auch (erneut) beeindruckende gesellschaftliche Solidarität und individuelles Engagement erlebt. Aber wir haben auch vor Augen geführt bekommen, dass nicht alle Schutzsuchenden gleich behandelt werden. Einerseits gibt es also eine große Aufnahmebereitschaft, andererseits nach wie vor Abschottung. Hier gibt es noch sehr viel zu tun, um ein politisches Umdenken in Europa zu erreichen.
Wenn wir uns dennoch entschieden haben, unser fokussiertes Engagement in diesem Bereich zu beenden, so waren hierfür vor allem strategische Beweggründe ausschlaggebend.
Wie schon die Corona-Pandemie hat auch der Krieg in Europa deutlich gemacht, dass uns dringend eine stabile Grundlage fehlt, um einer schweren Krise zu begegnen. Wir brauchen eine Infrastruktur für Organisationen aus der Zivilgesellschaft, durch die schnell und unbürokratisch Hilfsangebote gebündelt werden können, die einen Überblick verschafft und so effizientes Handeln erst ermöglicht. Dies kann technische Infrastruktur sein, sich aber auch in zahlreiche andere Bereiche wie Resilienz oder Krisen- und Demokratieverständnis bewegen.
Hier fördern wir im neu geschaffenen Programmbereich Infrastruktur & Beziehung so genannte Backbone-Organisationen, die einerseits durch handfestes Know-how andere Organisationen von Aufgaben (etwa im Bereich Controlling) entlasten und so Kapazitäten für die eigentlichen Projekte und Vorhaben freimachen. Andererseits unterstützen wir innovative Akteur*innen und Initiativen, für die Wellbeing, Resilienz und die Qualität des menschlichen Miteinanders zentrale Bausteine für wirksames Engagement sind und diese »Soft Skills« in handwerkliche Tools und zu erlernende Kompetenzen übersetzen. Diesen Bereich möchten wir künftig unter der Leitung von Anna Häßlin weiter ausbauen.
Insgesamt bleibt das Fördervolumen von rund 5 Mio. Euro erhalten und wird anteilig auf unsere vier Programmbereiche Infrastruktur & Beziehung, Lernen & Partizipation, Medien & Gesellschaft sowie Wirtschaft & Demokratie verteilt.
Foto: Larissa Wegner | Schöpflin Stiftung
Der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine hat den Krieg mitten ins Herz Europas gebracht. In unserem Programmbereich Migration & Integration haben wir uns seit 2018 dafür eingesetzt, dass Schutzsuchende in Europa Aufnahme finden. Auch in derakuten Notlage nach Putins völkerrechtswidrigem Angriffskrieg auf die Ukraine haben wir unser Möglichstes getan, um zusammen mit unseren Förderpartnern aktiv Hilfe zu leisten.
Als Teil der Initiative www.alliance4ukraine.org, einer Plattform, die Ressourcen für Unterstützung und Organisationen zusammenbringt, hat die Schöpflin Stiftung 2022 einen mit 100.000 € ausgestatteten Nothilfe-Fonds aufgelegt, um schnell und unbürokratisch humanitäre Unterstützung zu leisten. Davon ging ein Teil an Organisationen, die vor Ort Journalist*innen und die Informationsfreiheit unterstützen. Insgesamt 40.000 € gingen an unsere Förderpartnerin SEEBRÜCKE, die Soforthilfe an den Grenzen zwischen der Ukraine, Polen, Rumänien und Ungarn leistet, an das Angebot www.unterkunft-ukraine.de, das Unterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine vermittelt.
2020
38.500 €
»From the Sea to the City« ist ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen aus ganz Europa, die sich das Ziel gesetzt haben, eine stärkere Mitsprache von Städten und Kommunen bei der europäischen Migrationspolitik zu erreichen. Eines der zentralen Anliegen der Initiative ist die Vernetzung der wachsenden Zahl aufnahmebereiter europäischer Städte und Gemeinden, um gemeinsam den Druck auf politische Entscheidungsträger*innen zu erhöhen.
Der Abschottungspolitik nationaler Regierungen setzt das Bündnis Lösungsvorschläge entgegen, die auf Menschenrechten und Solidarität basieren und Migration nicht als Gefahr, sondern als Chance begreifen. Gemeinsam sind die europäischen Städte und Kommunen eine starke politische Stimme, die die EU-Migrationspolitik von unten verändern kann.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat sich das Bündnis in mehreren digitalen Formaten ausgetauscht und Kampagnen durchgeführt, um eine Städtekonferenz vorzubereiten, die vom 25. bis 26. Juni 2021 als hybride Veranstaltung online und in Palermo stattfinden wird. Diese Konferenz wird den Dialog zwischen Bürgermeister*innen und Vertreter*innen von Kommunen und Zivilgesellschaft aus ganz Europa stärken und zur Entwicklung realistischer Lösungen für die Aufnahme Schutzsuchender beitragen.
NewsFoto: Malisa Zobel/HVGP
2018
72.500 €
Berlin
Die HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform gGmbH fördert Transparenz und Partizipation zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Dafür unterstützt sie einen verbesserten Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft und entwickelt Governance-Konzepte und -Projekte für nachhaltige und gemeinwohlorientierte Lösungen unter der Beteiligung möglichst vielfältiger Perspektiven.
Die HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform strebt eine europäische Flüchtlingsintegration als gemeinsame kommunale Entwicklung an. Auf Basis einer konsequenten Multi-Akteurs-Governance sollen Gemeinden, die freiwillig Flüchtlinge aufnehmen und integrieren, nicht nur Zugang zu Integrations-, sondern auch kommunalen Entwicklungsfonds erhalten (z.B. zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur).
Eine neue Flüchtlingspolitik für die EU! Durch ein Demonstrationsprojekt soll gezeigt werden, wie der Vorschlag konkret in der Praxis umgesetzt und europaweit skaliert werden kann. Zeitgleich wird der politische und verwaltungstechnische Rahmen auf europäischer Ebene vorbereitet, etwa bei Fragen zur pragmatischen Finanzierung oder eines freiwilligen »Matchings« zwischen Kommunen und aufnahmesuchenden Flüchtlingen.
NewsFoto: Nick Jaussi
2020
30.000 €
Bewegungsstiftung
Campact
Die SEEBRÜCKE ist eine soziale Bewegung, die sich für sichere Fluchtwege, die Aufnahme von geflüchteten Menschen und ein Ende des Sterbens an den europäischen Außengrenzen einsetzt. Mit unzähligen Kampagnen, Demonstrationen, Aktionen und Infoveranstaltungen setzt sich die SEEBRÜCKE für eine solidarische Migrationspolitik ein.
Die SEEBRÜCKE hat einen konkreten Plan, wie die Blockade der europäischen Migrationspolitik überwunden werden kann. Die SEEBRÜCKE fordert Städte und Kommunen dazu auf, Verantwortung in der Migrationspolitik zu übernehmen. Bis dato haben sich in Deutschland über 200 Städte als »Sichere Häfen« erklärt und hiermit ihre Bereitschaft für eine zusätzliche Aufnahme von Geflüchteten zum Ausdruck gebracht.
Gemeinsam wollen wir einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik erreichen: Weg von weiterer Abschottung und hin zu einer Migrationspolitik, die die Rechte der fliehenden Menschen in den Mittelpunkt stellt.
NewsTeam Amal Hamburg | Foto: Jann Wilken
2019
100.000 €
Berlin, Hamburg
Evangelische Kirche in Deutschland
Körber Stiftung
Amal – das sind Journalist*innen mit Fluchthintergrund, die in Berlin und Hamburg leben und gemeinsam Lokal-Nachrichten auf Arabisch und Persisch machen. Seit März 2017 sind sie in Berlin online, seit April 2019 in Hamburg. Amal veröffentlicht Nachrichten, Reportagen, Videos und Podcasts und informiert jene, die keinen Zugang zu deutschen Medien haben. So tragen sie dazu bei, dass sich Geflüchtete schneller in Deutschland zu Hause fühlen.
Wir sind überzeugt, dass Menschen, die wissen, was in ihrer Umgebung passiert, eher mitmachen, mitreden und mitgestalten. Viele neuangekommene Geflüchtete informieren sich über Medien aus ihren Heimatländern oder internationale Medien. Diese bieten wenig Informationen über das politische und gesellschaftliche Leben in Deutschland. Deutsche Medien wiederum adressieren die Neuangekommenen kaum. So bleiben oft nur Social-Media-Angebote, die allerdings häufig keine journalistischen Beiträge bieten und nicht selten Vorurteile verstärken und Gerüchte verbreiten. Hier schließt Amal eine Lücke, was sich an der steigenden Nachfrage zeigt. Amal steht dafür, dass Informationen die Zielgruppen erreichen, weshalb auch Behörden und Institutionen die Zusammenarbeit suchen.
Gemeinsam mit Amal möchten wir Integration in zwei Richtungen erreichen: Amal bietet Journalist*innen, die ihre Heimat oftmals aufgrund von Unterdrückung und Verfolgung verlassen mussten, eine Möglichkeit, ihren Beruf weiter auszuüben. 14 Journalist*innen im Exil haben bei Amal eine Stelle und darüber ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. Sie selbst leisten nun einen wichtigen Beitrag, um Integration in die weiteren Communities von Geflüchteten zu tragen. Indem sie auch immer wieder für deutsche Zeitungen schreiben, erweitern sie außerdem den Blickwinkel der Mehrheitsgesellschaft um die Perspektive der Neuangekommenen, wodurch wechselseitiges Verstehen und Akzeptanz gefördert wird. Nun geht Amal in die nächste Phase: Aus dem Projekt soll ein innovatives Sozialunternehmen werden, das sein Budget zunehmend selbst erwirtschaftet.
Amal ist eine gemeinschaftliche Förderung unserer Programmbereiche Medien & Gesellschaft und Migration & Integration.
Foto: Felix Groteloh
2020
25.000 €
Freiburg im Breisgau
Eric Gustav Adler Stiftung
Heidehof Stiftung gGmbH
Stiftung Erzbischöflicher Stuhl der Erzdiözese Freiburg
Ursula-Wandres-Stiftung
Deutsche Postcode-Lotterie
Bildung für alle e.V. (BFA) bietet kostenfreie Deutschkurse für neuzugewanderte Menschen im Raum Freiburg im Breisgau, denen die Integration durch fehlende Zugänge zu Bildungsangeboten erschwert wird. Die Teilnehmenden bekommen die Möglichkeit, ein ausreichendes Sprachniveau zu erlangen, das sie befähigt eine Ausbildung zu beginnen, diese abzuschließen und so ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Unsere Vision ist eine Welt, die allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung ermöglicht.
Bildung für alle e.V. schafft Orte des Lernens für Menschen, die von Bildungsprozessen ausgeschlossen werden. Neben einer ehrenamtlichen Sprachschule bietet BFA ausbildungsbegleitende Maßnahmen sowie eine Kinderbetreuung an, sodass insbesondere Frauen und Familien die Teilnahme ermöglicht wird.
Bildung für alle! Während der Förderpartnerschaft wird Bildung für alle e.V. die über die Jahre gewachsene Arbeit mit neuzugewanderten Menschen und Ehrenamtlichen weiterentwickeln. Darüber hinaus sollen die Erkenntnisse in bestehende und neue Netzwerke einfließen, um insbesondere im Themengebieten der Arbeitsmarktintegration innovative Bildungsprogramme zu etablieren.
Foto: Elissavet Patrikiou
2019
25.000 €
Hamburg
CHICKPEACE ist ein Catering-Service, der von geflüchteten Frauen betrieben wird und Speisen aus deren Heimat anbietet. Damit wird den Frauen ein Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe und Selbständigkeit eröffnet. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Integration. Zusätzlich werden die Sozialkassen entlastet, da der Verdienst der Frauen auf ihre Sozialleistungen angerechnet wird.
Seit 2015 haben knapp 500.000 Frauen nach ihrer Flucht Deutschland erreicht. Die Mehrheit ist unter 35, lebt im Familienverband, mit kleinen Kindern und ist in ihren Familien »angebunden«. Soziale Kontakte nach außen sind selten. Gerade Frauen haben oft keinen (anerkannten) Bildungs- bzw. Berufsabschluss. Eine soziale und wirtschaftliche Teilhabe ist daher für viele Frauen schwer zu erreichen.
CHICKPEACE will als Social Business die Frauen auf dem Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe und Selbständigkeit begleiten - entsprechend ihrer jeweiligen Lebenssituation und Fähigkeiten. In den nächsten Jahren sollen bis zu 40 geflüchtete Frauen bei CHICKPEACE beschäftigt werden und CHICKPEACE profitabel und für weitere Expansionen aufgestellt sein.
NewsFoto: Patrick Frost
2016
100.000 €
München
aqtivator gGmbH
Eric Gustav Adler Stiftung
Kurt und Maria Dohle Stiftung
Wübben Stiftung gGmbH
Die SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH gehört zur gemeinnützigen Organisation SchlaU, die seit dem Jahr 2000 Bildungsangebote für junge Geflüchtete gestaltet. Als unternehmenseigenes Institut ist sie dafür zuständig, das Erfahrungswissen über diesen Bildungsbereich zu multiplizieren. Dies geschieht über Unterrichtsmaterial, Weiterbildungen, Beratungen und Forschungsarbeiten.
SchlaU steht dafür, lokales, in der Praxis gewonnenes Wissen vielfältig und ortsunabhängig zugänglich zu machen, um den Blick auf Migration und Flucht positiv und nachhaltig zu verändern. Wie die Schöpflin Stiftung setzt SchlaU dabei auf eine Vielzahl von Ansatzpunkten, um die Vision von mehr Chancengerechtigkeit für junge Geflüchtete zu realisieren.
Gemeinsam wollen wir mehr Chancengerechtigkeit für junge Geflüchtete schaffen und ein nachhaltiges Angebot für Engagierte in der Flüchtlingsarbeit etablieren. Dazu gehören sowohl qualitativ hochwertige Unterrichtsmaterialien als auch Weiterbildungsangebote und Forschungsprojekte, die aktuelle Fragen aus Wissenschaft und Praxis zusammenbringen.
NewsFoto: Social-Bee gGmbH
2017
50.500 €
München
aqtivator gGmbH
Hans Weisser Stiftung
Die Social-Bee gGmbH (socialbee) gibt Geflüchteten und Migrant*innen eine Perspektive. Die Initiative stellt Geflüchtete und Migrant*innen selbst an, überlässt sie mit dem Modell sozialer Zeitarbeit an Unternehmen und begleitet sie mit einem ganzheitlichen Förder- und Integrationskonzept. Neben sozialer Zeitarbeit qualifiziert socialbee zudem Gruppen von Geflüchteten und Migrant*innen projektbasiert in Zusammenarbeit mit Träger*innen und Unterstützer*innen vor und vermittelt im Anschluss direkt an teilnehmende Partnerunternehmen. Ziel ist immer, die Angestellten oder Projektteilnehmer*innen in eine nachhaltige qualifizierte Festanstellung oder Ausbildung zu vermitteln.
Wir fördern socialbee, weil die beiden Gründer*innen einen funktionierenden, mittelfristig selbsttragenden und skalierbaren Ansatz zur Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft gefunden haben. Sie schlagen mit einem bisher einzigartigen Weg eine Brücke zwischen Unternehmen und Geflüchteten oder Migrant*innen.
Jedem*jeder Geflüchteten und jedem*jeder Migrant*in soll eine berufliche sowie soziale Perspektive ermöglicht werden. Dazu werden wir gemeinsam eine bundesweit aktive Organisation weiterentwickeln, die die Potenziale von Geflüchteten und Migrant*innen aufzeigt und so gesellschaftliches Umdenken bewirkt
Von Meisterhand e.V. | Foto: Corinna Radakovits
2022
50.000 €
Berlin Neukölln
Integration durch Empowerment – Empowerment durch Kunsthandwerk! Von Meisterhand - Verein für Integration, Bildung und Kunsthandwerk e.V. bildet migrantische und geflüchtete Frauen zu wirtschaftlich unabhängigen und unternehmerisch aktiven Mitgliedern der Gesellschaft aus. Dabei nutzt der Verein Kompetenzen im Kunsthandwerk. Durch den gemeinsamen Aufbau einer sozialen Manufaktur schafft er Unternehmerinnen auf Augenhöhe. Indem er die Integration und Partizipation meist türkischstämmiger Migrantinnen aus Berlin Neukölln fördert, ist er ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration ganzer Familien. Insgesamt profitieren aktuell 30 Frauen von allen Projekten und Angeboten des Vereins und wirken dadurch in ihre Familien hinein.
Von Meisterhand hebt das Potenzial von Frauen, die ohne Ausbildung und teilweise nur mit Grundschulbildung kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, aber über ganz besondere Fertigkeiten verfügen: exklusive und vom Aussterben bedrohte Häkeltechniken. Von Meisterhand formt diese ungenutzten Fähigkeiten mit den Frauen zu einer Arbeitsstelle. So werden Talente und Kompetenzen aufgedeckt, die Migrantinnen mitbringen, die aber noch wenig Beachtung durch die Mehrheitsgesellschaft finden. Dabei fördert der Verein Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit der Migrantinnen, schafft Teilhabe und eine Einnahmequelle. Gleichzeitig bietet er einen Ort des interkulturellen Austauschs, wo deutsche, kurdische, arabische und türkische Frauen eng zusammenarbeiten.
Das Ziel der Förderung ist Unterstützung beim Aufbau einer tragfähigen und nachhaltigen Organisation, die sich langfristig wirtschaftlich zu größten Teilen selbst trägt und zukunftsfähig ist. Dafür bedarf es der Anerkennung des Kunsthandwerks als offizieller Ausbildungsberuf und der sozialen Manufaktur »Von Meisterhand e.V.« als Ausbildungsbetrieb sowie den weiteren Aufbau der Marke und des Modelabels »Rita in Palma«, um zukünftig aus den Gewinnen des Business die sozialen Aktivitäten der Manufaktur finanzieren zu können.
Foto: FITT
2018
71.670 €
Saarbrücken
Generali - THSN
Die FITT gGmbH bietet Menschen mit Fluchterfahrung ein Entrepreneurship-Training. Ein Jahr lang erhalten die Gründer*innen Informationen zu relevanten Gründungsstrategien. Die Teilnehmenden werden mit verschiedenen Pitch-Trainings auf einen erfolgreichen Markteintritt vorbereitet. Das Training beinhaltet auch eine intensive Förderung im Bereich »gründungsspezifische Deutschkenntnisse«. Businessplanerstellung und die Klärung von Finanzierungsmodellen stehen ebenfalls im Fokus, dabei werden erfahrene Gründungsakteur*innen eingebunden.
Damit auch andere Akteur*innen im Feld von der langjährigen Beratungsexpertise mit der Zielgruppe profitieren können hat Fitt ein modulares Workshop-Angebot für Gründungsbüros ausgearbeitet. Ergänzt werden die Praxistrainings durch eine Methoden-Toolbox für den Beratungsalltag.
Wir fördern die gelungene Synthese aus innovativem Projektdesign mit fundierter Erfahrung in der Gründungsberatung von Geflüchteten. Der hohe Grad von Vernetzungsaktivität und Expertenwissen, die gute Einbettung in die Struktur eines Gründerzentrums sowie das Alleinstellungsmerkmal durch die intensive gründungsspezifische Deutschförderung sind überzeugend. Der gezielte Wissenstransfer ermöglichte es weiteren Akteur*innen bedarfsgerechte Angebote für Gründungswillige mit Fluchterfahrung zu schaffen.
Menschen mit Fluchthintergrund und ausdrücklichem Gründungsinteresse werden vielfältig unterstützt, um ihre Idee und ihre Vorerfahrung erfolgreich in eine Gründung in Deutschland münden zu lassen. Die Vermittlung von Systemwissen über Regelmechanismen der sozialen Marktwirtschaft und der professionellen Kommunikation soll auch insgesamt die Integration in Deutschland nachhaltig beeinflussen.
NewsFoto: Steffi Loos
2017
122.123,20 €
Berlin
Das SINGA Business Lab der SINGA gUG ist ein innovatives Gründer*innenprogramm in Berlin, das gemeinsam mit neuangekommenen Unternehmer*innen gestaltet wurde und sie von der Geschäftsidee bis zur Gründung unterstützt. Im Zentrum des Programms stehen die persönliche Begleitung, die Vermittlung relevanten Wissens, die Unterstützung beim Aufbau professioneller Netzwerke sowie die Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten. Träger des Lab ist SINGA Deutschland – Teil eines internationalen Netzwerks mit Organisationen in 22 Städten in 10 Ländern, das Neuangekommene und Einheimische durch eine Vielzahl an innovativen Projekten miteinander verbindet.
Seit dem Start in 2017 hat SINGA das Business Lab kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt. Unter dem Leitmotiv der Serendipität greift SINGA auch unerwartete Ereignisse auf und nutzt diese gezielt um gesellschaftliche Entwicklungen aktiv mitzugestalten.
Gemeinsam möchten wir Unternehmertum für alle zugänglicher machen – deutschlandweit. SINGA begleitet an mehreren Standorten Menschen mit Fluchterfahrung bei der erfolgreichen Umsetzung einer Geschäftsidee. Seit 2020 bietet SINGA außerdem einen virtuellen Inkubator an, wodurch auch die Begleitung von neuzugewanderte Gründer*innen im ländlichen Raum möglich wird. Das Projekt macht die lokale Gründerlandschaft zu Komplizen in der Überwindung von Hürden und sensibilisiert die breite Öffentlichkeit für die Chancen der Zuwanderung.
NewsBild: Schöpflin Stiftung
»Perspektive neuStart« ist ein Netzwerk aus Organisationen, die Menschen mit Fluchterfahrung bei der Entwicklung, Konkretisierung und Umsetzung ihrer Gründungsidee erfolgreich beraten und begleiten. Gemeinsam möchten wir Erfolgsfaktoren der Gründungsunterstützung für Geflüchtete aufzeigen und Hemmnisse abbauen, um noch mehr Geflüchteten eine Perspektive in der Selbstständigkeit zu bieten.
Nach drei Jahren praxisbezogener Netzwerkarbeit und wissenschaftlicher Evaluation hat das Netzwerk im Jahr 2020 die gewonnenen Erkenntnisse mit Akteur*innen aus dem Feld diskutiert und gemeinsam Handlungsempfehlungen für politische und institutionelle Entscheidungsträger*innen formuliert.
Zwei konkrete Ergebnisse sind aus diesem Prozess entstanden:
Für alle, die in den letzten Jahren aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, ist der Zugang zu Arbeit von zentraler Bedeutung. Je schneller ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt gelingt, desto größer sind die Chancen der Integration auf allen sozialen Ebenen. Denn eine Erwerbstätigkeit ist entscheidend für Einkommen, Wohnen, angemessene Lebensverhältnisse, Motivation, soziale Kontakte, Spracherwerb, Sinnstiftung, Selbstwertgefühl und vieles mehr.
Fehlende zertifizierte Qualifikationen verhindern oftmals eine nachhaltige und finanziell attraktive abhängige Beschäftigung. Dabei besitzen viele Geflüchtete Arbeitserfahrung und informelle Kompetenzen sowie Selbstständigkeitserfahrung, die nicht ungenutzt bleiben sollten. Daher müssen Maßnahmen zur beruflichen Integration nicht nur auf Lohnbeschäftigung, sondern auf sämtliche Möglichkeiten zielen, die zu einer Erwerbsarbeit und damit zu allen weiteren Stufen sozialer Teilhabe führen.
Wir sind überzeugt, dass die Selbstständigkeit ein zusätzlicher Baustein der Arbeitsmarktintegration und damit zu allen weiteren Stufen sozialer Teilhabe von Geflüchteten ist. Gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus dem Gründungsumfeld werden wir die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse in der Breite nutzbar machen. Damit möchten wir auf Basis unserer Erfahrungen Politik und Regelinstitutionen stärker für dieses Thema sensibilisieren und strukturelle Veränderungen herbeiführen, um noch mehr Geflüchteten den Weg in die Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Website: perspektive-neustart.de
Facebook: https://www.facebook.com/PerspektiveneuStart
Twitter: twitter.com/PNeustart
Manchmal bedarf es nicht viel, um positive Veränderungen zu erreichen. Mit den »Rapid Response Grants« werden schnell und unkompliziert innovative und nachhaltige Ideen, Projekte und Initiativen unterstützt. Hierdurch können wir flexibel auf aktuelle Entwicklungen reagieren und wichtige Impulse in unsere Arbeit aufnehmen. Die Förderung beträgt maximal 5.000 Euro pro Projekt, es können keine Anträge gestellt werden.
Bike Bridge | Foto: Peter Herrmann
50.000 €
2021
International und national
bis zu 5.000 €
Initiative Allianz für Beteiligung | Förderung des Beteiligungskongress Baden-Württemberg 2021 - eine Austauschplattform zur Stärkung von Bürgerbeteiligungsprozessen in Baden-Württemberg.
LOK | LOK e.V. und die LOK.a.Motion GmbH, kurz LOK, unterstützen Menschen durch Beratungsangebote, Coaching und Übernahme von Dienstleistungen beim Aufbau und bei der Festigung einer beruflichen Selbständigkeit.
50.000 €
2020
International und national
bis zu 5.000 €
Battery Dance Company | Dancing to Connect - ein Tanzprojekt, das an deutschen Schulen mit geflüchteten und nicht-geflüchteten Schüler*innen und professionellen Tänzer*innen aus den USA arbeitet
Bike Bridge | Eine Freiburger Initiative, die Fahrradkurse und Reparaturworkshops für Frauen mit Fluchthintergrund anbietet und so Mobilität und soziale Vernetzung ermöglicht
Bildung für alle | Gründung der »Pop-up-Schule« in einem leerstehenden Gebäude, um das Sprachkurs-Angebot trotz eingeschränkter Raumnutzungsmöglichkeiten nicht-schulischer Angebote während der Corona-Pandemie aufrecht halten zu können.
Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung | Recherchereise und zweiter Monitoringbericht zu der »Studie zum Verbleib und zu den Erfahrungen abgeschobener Afghanen« von der Afghanistan-Expertin Friederike Stahlmann.
LOK | LOK e.V. und die LOK.a.Motion GmbH, kurz LOK, unterstützen Menschen durch Beratungsangebote, Coaching und Übernahme von Dienstleistungen beim Aufbau und bei der Festigung einer beruflichen Selbständigkeit.
Über den Tellerrand | Eine Initiative, die Raum für Begegnung von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung bei kulinarischen, kreativen und sportlichen Aktivitäten schafft.
Foto: Christian Klant
2017
80.000 €
München
Robert Bosch Stiftung
Zalando
Accenture Belgien
Die Ashoka Deutschland gGmbH ist die erste und weltweit führende Organisation zur Förderung von Social Entrepreneurship. In 80 Ländern identifiziert Ashoka gesellschaftliche Innovationen und unterstützt die dahinter stehenden über 3.000 Social Entrepreneurs (Sozialunternehmer*innen) als Ashoka Fellows bei der Verbreitung ihrer Ideen – mit Stipendien, Beratung sowie einem globalen Netzwerk.
Mit HELLO Europe bringt Ashoka wirkungsvolle und erprobte internationale Lösungen (auch aus Deutschland) von Social Entrepreneurs für die Herausforderungen von Flucht und Integration in mehrere europäische Länder, u.a. nach Belgien, Schweden, Spanien, Italien und Griechenland. HELLO Europe schließt an erfolgreiche Vorläufer in Deutschland, Türkei, Österreich und den Niederlanden an. Zudem ist für Juni 2018 ein EU Migration Policy Summit geplant.
Gemeinsam haben wir daran gearbeitet, dass deutlich mehr Geflüchtete und Migrant*innen in Europa Zugang zu besserer Bildung, Gesundheitsversorgung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe haben. Zudem konnten wir zeigen, wie professionell und transformativ Bürgerlösungen sein können und wie man sie gezielt verbreiten kann – und diese Erkenntnis bei politischen Entscheidungsträgern bis hin zur EU-Ebene verankern.
NewsØ 17.000 €
2016-2018
New York
US-Botschaft Berlin
Robert Bosch Stiftung
Mit der bundesweiten Initiative Dancing to Connect unterstützt Battery Dance jugendliche Geflüchtete bei der Integration in die deutsche Gesellschaft. Dancing to Connect nutzt das Format eines 20-stündigen kreativen Workshops, um die Kluft zwischen deutschen Schüler*innen und Geflüchteten aus Krisengebieten zu überbrücken. Indem sie gemeinsam tanzen, etwas schaffen und aufführen, vergessen die jungen Menschen ihre Unterschiede.
Battery Dance teilt zentrale Werte der Schöpflin Stiftung: das Streben nach Exzellenz in der künstlerischen Ausbildung und nach einer gesunden, integrierten Gesellschaft, die Entwicklungsmöglichkeiten für alle jungen Menschen bereithält, unabhängig von deren Hintergrund.
Es ist eine Sache, dass Deutschland seine Türen für Geflüchtete öffnet. Aber was dann? Wie entwickeln sich die Lebensgeschichten der Geflüchteten, wenn sie erst einmal in Deutschland sind? Mit Dancing to Connect wurde ein Modell geschaffen, das andere durch entsprechendes Training vor Ort weiterverfolgen können. Lehrer*innen und Schulverwaltungen können damit lernen wie Kreativität als Vehikel für soziale Integration und Besserstellung genutzt werden kann.
NewsØ 15.000 €
2017
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
Österreichischer Rundfunk (ORF III)
Schweizerische Radio und Fernsehen (SRG SSR)
Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Akademie der Künste Berlin
Die CIVIS Medienstiftung GmbH für Integration und kulturelle Vielfalt unterstützt den Prozess der gesellschaftlichen Integration in Deutschland und Europa. Mit internationalen Medienkonferenzen bietet CIVIS ein wichtiges europäisches Debattenforum. Ob in Basel, Bonn, Berlin oder Wien – im Zentrum der aktuellen Vorträge und kontroversen Diskussionen steht das neue gesellschaftliche WIR. Die CIVIS Medienkonferenz »Das neue deutsche WIR: Ausbruch aus der Krise?« diskutiert im Januar 2018 die Perspektiven des neuen WIR: Wie soll es künftig aussehen? Können wir uns neu erfinden? Was können, was müssen die Medien leisten?
Die Schöpflin Stiftung fördert die eintägige CIVIS Medienkonferenz 2018 in der Akademie der Künste in Berlin im Rahmen des Programmbereichs Flucht & Integration. Die Schöpflin Stiftung und die CIVIS Medienstiftung setzen sich beide gleichermaßen für eine langfristige soziale und berufliche Integration von Geflüchteten ein. Die gesamtgesellschaftliche Integration innerhalb einer postmigrantischen Gesellschaft steht dabei im Vordergrund.
Entscheidend für eine gelingende Integration ist, dass Geflüchtete nicht isoliert betrachtet werden, sondern die einheimische Bevölkerung mitgedacht wird. CIVIS begleitet aktiv die mediale Meinungsbildung zu allen relevanten gesellschaftspolitischen Fragen der europäischen Einwanderungsgesellschaften. Mit der CIVIS Medienkonferenz sollen insbesondere Journalist*innen sowie politisch Interessierte für die Themen Integration und kulturelle Vielfalt sensibilisiert und in ihrer Arbeit ermutigt werden. Die diesjährige Konferenz fand am 11. Januar 2018 unter dem Motto »Das neue deutsche WIR: Ausbruch aus der Krise?« in der Berliner Akademie der Künste statt. Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Politiker*innen diskutierten über Leitkultur, Leitbilder und die Verantwortung der Medien in Zeiten von Migration und Globalisierung und formulierten Perspektiven, wie in Zukunft gesellschaftlicher Zusammenhalt gestärkt werden kann.
News28.000 €
2017
Hamburg
Hans Weisser Stiftung
Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Hamburg
Campari
Kurt und Maria Dohle Stiftung
Die Gastrolotsen gGmbH qualifiziert in ihren Maßnahmen »Refugee Canteen Academy« und »Refugee Canteen - Service Führerschein« Menschen mit Migrationsbiografien für die Gastronomie und Hotellerie. In den Kursen bekommen die Teilnehmer*innen einen Einblick in das Arbeitsfeld und werden in individuellen Coachings auf ihrem Weg in die Arbeitswelt unterstützt. Anschließend wenden sie Erlerntes in betreuten Praktika an, Ziel ist die Vermittlung in eine Ausbildung.
Das Team der Gastrolotsen sieht Menschen, liebt die Gastronomie und glaubt an Bildung. Die erfolgreichen ersten Maßnahmen der Gastrolotsen haben gezeigt, dass Menschen nachhaltig besser in das Berufsfeld integriert werden, wenn sie zuvor die Grundlagen der Branche gelernt haben. Die soziale Betreuung über die Maßnahme hinaus hat hier einen hohen Stellenwert.
Mit Refugee Canteen 1.0 haben die Gastrolotsen eines ihrer Hauptziele, die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in den Arbeitsmarkt, umgesetzt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde eine kumulierte Vermittlungsquote in Ausbildung, Festanstellung oder weitere Maßnahmen von 43,3 Prozent erreicht, was laut Agentur für Arbeit einen Spitzenwert darstellt. Weniger messbar, aber für ihr persönliches Schicksal und eine nachhaltige Integration ebenso wichtig, waren der soziale Halt und die Orientierung, die dieses Projekt vielen Teilnehmer*innen gegeben hat.
Ø 35.000 €
2017-2018
Freiburg
Heidehof Stiftung
Canopus Stiftung
Evidenz Stiftung
randstad Stiftung
Volksbank Freiburg
Mit dem Programm Root Factory bietet Grünhof e.V. (Verein für gesellschaftliche Innovation) ein Gründungsstipendium für Menschen mit Fluchterfahrung. Im Rahmen des Programms werden künftige Entrepreneure befähigt, ihre eigenen Konzepte in erfolgreiche Unternehmen zu verwandeln. Dies geschieht durch modulare Schulungen, in denen das Know-how dazu vermittelt wird. Mentor*innen beraten und begleiten im Projektmanagement. Coaches unterstützen in den jeweiligen Fachbereichen.
In der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchthintergrund liegt unglaublich viel Potenzial. Pilotprogramme wie Root Factory testen die Wirksamkeit verschiedener Unterstützungsmaßnahmen und optimieren deren Prozesse. Arbeitsmarktintegration durch Befähigung der migrantischen Arbeitssuchenden kann der Schlüssel zur soziokulturellen Eingliederung in bestehende gesellschaftliche Strukturen sein.
Noch mehr Menschen mit Fluchthintergrund sollen künftig unternehmerisch tätig werden können. Um das zu erreichen, haben wir Netzwerke mit ähnlichen Programmen gebildet, gewonnene Erkenntnisse ausgetauscht und sie multipliziert. Die Idee dahinter war, dass Newcomer-Entrepreneure weitere Personen aus den eigenen Reihen in ihr Unternehmen einstellen und sich so die Wirksamkeit der Förderung eines jeden einzelnen Unternehmens potenziert. Ein wichtiges Ziel dabei war auch, das Selbstvertrauen und das Selbstverständnis, Teil der Gesellschaft zu sein, bei der Zielgruppe zu stärken.
NewsØ 34.000 €
2017-2018
München
eCube
Königsteiner Agentur
Die JOBLINGE gAG bzw. das Programm JOBLINGE Kompass möchte junge Geflüchtete so früh wie möglich qualifizieren und in den Arbeitsmarkt integrieren. Ziel ist dabei die höchstmögliche Qualifikation für die Teilnehmer*innen – mit dem schnellen Einstieg in Arbeit und in einem zweiten Schritt in die Ausbildung. Mit einem Pilotprojekt in Bayern gestartet, wird JOBLINGE Kompass auch in anderen Regionen in ganz Deutschland angeboten.
In Auseinandersetzung mit Inhalten aus den Bereichen Tanz, Theater oder Fotografie können Job- und Sozialkompetenzen »über Bande« spielerisch erworben werden. Kulturworkshops sind deshalb bereits fester Bestandteil des klassischen JOBLINGE-Programms. Aufbauend auf den Erkenntnissen des bestehenden Kulturprogramms entwickelt JOBLINGE Workshops, die die Zielstellungen des Kompass-Programms unterstützen.
Über kulturelles Handeln haben wir die Auseinandersetzung der jungen Geflüchteten mit der eigenen Person, den Prozess der Selbstverortung in einer neuen Gesellschaft, Selbstwirksamkeit und Gruppenprozesse positiv verstärkt und gefördert. Gleichzeitig wurden über die Formate kultureller Bildung Sprachbarrieren überwunden und Spracherwerb unterstützt – mit dem Ziel den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen.
Ø 27.000 €
2017-2018
München
Salesforce.org
UniCreditFoundation
Bei JOBLINGE engagieren sich Wirtschaft, Staat und Privatpersonen gemeinsam, um arbeitslose junge Menschen mit schwierigen Startbedingungen zu unterstützen. Das Ziel: echte Jobchancen und die nachhaltige Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft. Über passgenaue Qualifizierung, Mentoring und Begleitung während der Ausbildung schaffen 70 Prozent der Jugendlichen den Sprung in das Berufsleben.
Die Initiative wächst und will weiter wachsen: Stetig kommen neue JOBLINGE Kompass-Standorte für Geflüchtete hinzu. Ein Upgrade der aktuell genutzten CRM-Datenbank als lokales und überregionales Steuerungsinstrument ist erforderlich, um die notwendige Steuerung und Transparenz in diesem Wachstumsprozess zu ermöglichen.
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen, insbesondere auch unter jungen Geflüchteten, ist in Deutschland mit weit über 200.000 trotz guter Arbeitsmarktlage immer noch sehr hoch. Wir haben gemeinsam und erfolgreich daran gearbeitet, arbeitslosen Jugendlichen eine soziale und berufliche Perspektive zu ermöglichen.
Foto: IMAGINE Foundation
2019
20.000 €
Berlin
CVC Foundation
IMAGINE gibt jungen, qualifizierten Menschen in Afghanistan, Ägypten und Pakistan eine neue Lebensperspektive: Arbeit in Deutschland. Mit seinem digitalen Coaching- und Bildungsprogramm unterstützt der Verein junge Menschen in ihren Heimatländern dabei, sich erfolgreich für einen Job in Deutschland zu bewerben. IMAGINE bietet so einen neuen Ansatz zur gelungenen Gestaltung von legaler Einwanderung, von dem auch die Zielländer profitieren.
Ein gültiges und gesetzeskonformes Stellenangebot ist Voraussetzung für ein Visum und damit für eine legale Einreise nach Deutschland. Wir sehen in IMAGINE einen innovativen Ansatz zur Gestaltung von legaler Einwanderung und damit einen Beitrag zur Lösung einer der zentralen globalen gesellschaftlichen Fragen des 21. Jahrhunderts.
Gemeinsam haben wir den Aufbau eines langfristig selbst tragenden Geschäftsmodells des bisher rein ehrenamtlich organisierten Vereins angestoßen, um die praktischen Lösungsansätze nachhaltig im Feld zu verankern.
News
2017-2020
- €
Mannheim
Das ifm (Institut für Mittelstandsforschung) ist eine zentrale Forschungseinrichtung der Universität Mannheim und führt seit fast 30 Jahren Forschungsvorhaben zu aktuellen und strukturellen mittelstandsbezogenen Themen durch. Einer der Schwerpunkte des Instituts liegt bei Themen, die sich mit Gründungen und Selbstständigkeit von Personen mit Migrationshintergrund und ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leistungspotenzialen befassen. Seit Anfang 2017 begleitet das ifm Mannheim die Projektträger des »Perspektive neuStart«-Netzwerkes wissenschaftlich. Darüber hinaus hat das ifm Mannheim in den letzten Jahren ein deutschlandweites und umfangreiches Datenset zur Arbeitsmarktintegration und zum Gründungspotential von Geflüchteten generiert.
Das Gründungspotenzial der Newcomer mit Fluchterfahrung ist derzeit noch stark unterentwickelt. Doch die Selbstständigenquoten vorheriger Kohorten belegen ein überdurchschnittlich hohes Potenzial, welches mit der Aufenthaltszeit in Deutschland deutlich wächst. Da es Geflüchteten insgesamt ungleich schwerer fällt, eine lohnabhängige Beschäftigung zu finden, sind Gründungsambitionen von immens hoher Bedeutung – auch für die Gesellschaft, denn eine frühzeitige Integration in den Arbeitsmarkt bestimmt maßgeblich alle weiteren Stufen sozialer Integration und damit das künftige Zusammenleben in Deutschland. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und Expertise kann das ifm Mannheim wertvolle Unterstützung für Organisationen bieten, die Geflüchtete auf dem Weg zur Selbstständigkeit begleiten wollen.
Die Ausschöpfung des Gründungspotenzials von Geflüchteten erfordert gezielte und bedarfsorientierte Unterstützung. Zentrale Erkenntnisse hierzu konnten bereits über die wissenschaftliche Begleitung des »Perspektive neuStart«-Netzwerkes generiert werden. Gemeinsam mit dem ifm Mannheim und den Netzwerkpartnern hat die Schöpflin Stiftung diese Erkenntnisse in einem Handbuch für die Beratungspraxis zugänglich gemacht. Diese Dokumentation dient dem Praxistransfer und hält Ergebnisse fest, die generalisierbar sind und dazu beitragen, die entwickelten Konzepte nachhaltig im Feld zu implementieren.
News2017
25.000 €
Hamburg
Bündnis der Produktionshäuser
EU-Creative Europe (ACT)
Das MIGRANTPOLITAN auf dem Gelände der Kampnagel Internationale Kulturfabrik in Hamburg ist ein Aktionsraum, Safe Space und Think-Tank für/von und mit Geflüchteten. Der Ort ist auch ein Einstieg in die professionelle Kulturarbeit von Geflüchteten und Migrant*innen. In diversen Veranstaltungen wird neben kultureller Selbstbestimmung auch die mediale Repräsentation migrantischer Perspektiven unterstützt.
Das MIGRANTPOLITAN als utopischer Ort ist modellhaft für neue Formen der Kollaboration, des Zusammenlebens und -arbeitens. Zum einen wird ganz konkret die Kunst- und Kulturarbeit von Geflüchteten dauerhaft unterstützt (Empowerment), zum anderen werden dadurch zugleich Vorbildprojekte entwickelt, die zeigen, wie sich Kulturinstitutionen in Deutschland engagieren und positionieren können.
Mit dem Aufbau einer eigenen Medienplattform und der Realisierung der zweiten Ausgabe der Conference on Migration and Media Awareness (CMMA) soll ein gemeinsamer Beitrag zur Durchbrechung der medialen Hegemonie geleistet werden. Mit der Einmischung in die mediale Repräsentation wird der aktuelle Diskurs um fehlende migrantische Ästhetiken bereichert und der Prozess der Dekolonisation der Kulturinstitutionen kritisch begleitet.
2016
150.000 €
Berlin
Allianz Kulturstiftung
Bertelsmann Stiftung
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
H&M Foundation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V.
u.a.
Die Kiron Open Higher Education gGmbH ist eine gemeinnützige EduTech-Organisation, welche durch digitale Innovationen geflüchteten Menschen den Zugang zu Hochschulbildung ermöglicht. Das Programm bietet auf einer digital-kollaborativen Plattform ein auf die Gruppe der Studierenden angepasstes Curriculum an. Dies wird durch zusätzliche Online- und Offline-Unterstützungsangebote ergänzt. Nach Abschluss der Online-Phase haben die Studierenden die Möglichkeit, sich an einer Hochschule zu bewerben und dort einen anerkannten Bachelor-Abschluss zu erhalten.
Ein Kernanliegen für die Schöpflin Stiftung ist das Engagement im Bereich Bildung und Integration sowie die Förderung junger Menschen. Kirons innovatives Bildungsmodell bietet eine skalierbare Lösung für ein globales Problem an.
Kiron und die Schöpflin Stiftung haben gemeinsam an dem Ziel gearbeitet, geflüchteten Menschen langfristig einen Zugang zu Hochschulbildung zu ermöglichen. Der Proof of Concept wurde mit den ersten Transferstudierenden an deutschen Hochschulen erbracht, was ein wichtiger Schritt war, um den Blended-Learning-Ansatz in nachhaltige organisatorische Strukturen zu überführen, damit Geflüchtete auch in weiteren Ländern unterstützt werden können. Die Zusammenarbeit hat auch den hohen Stellenwert einer erfolgreichen Kooperation zwischen zukunftsorientierter Stiftung und innovativer Organisation aufgezeigt. Die Grundfinanzierung durch die Schöpflin Stiftung hat Kiron den entscheidenden Anstoß gegeben, um die Weichen für ihre Mission zu stellen.
NewsØ 6.000 €
2017-2018
Berlin
IKEA Stiftung
Microsoft Deutschland GmbH
Mit dem TUECHTIG hat die gemeinnützig ausgerichtete KOPF, HAND + FUSS gGmbH in Berlin das weltweit erste inklusive Coworking-Space gegründet – zum Arbeiten, Lernen und Vernetzen. Es ist ein Ort der Vielfalt, an dem Menschen mit unterschiedlichsten Ausgangslagen – Deutsch und Nicht-Deutsch, Behindert und Nicht-Behindert, Jung und Alt, Wortakrobat und Zahlenjongleur – ihrer Arbeit nachgehen können.
Die Schöpflin Stiftung setzt sich für die Förderung von Geflüchteten ein, insbesondere beim Aufbau eines eigenen Unternehmens. Das TUECHTIG unterstützt diese Zielsetzung, indem es Geflüchtete in ihrem Vorhaben begleitet und etwaige Gründungshemmnisse, etwa bei der deutschen Sprache, abbaut.
Vielfalt macht die Gesellschaft reich. Während unserer Zusammenarbeit haben wir uns dafür eingesetzt, dass Vielfalt ermöglicht und gelebt wird, dass jeder Mensch – unabhängig von der Ausgangslage – an der Gesellschaft teilhaben kann. TUECHTIG hat dafür erfolgreich Barrieren abgebaut, insbesondere im Arbeits- und Bildungsbereich.
Foto: leetHub St. Pauli
2017
39.550 €
Hamburg
Der Verein leetHub St.Pauli e.V. will mit dem MoveON-Existenzgründungsinkubator Geflüchtete dabei unterstützen, ihre Geschäftsidee zu entwickeln, zu prüfen und umzusetzen. In einem sechsmonatigen Kurs lernen die Teilnehmer*innen alles, was wichtig ist, um ein eigenes Unternehmen in Deutschland bzw. Hamburg aufzubauen. Die Teilnehmer*innen werden mit der Hamburger Wirtschaft vernetzt.
Mit der Förderung des Programms schließen wir eine Lücke im Bereich der Arbeitsmarktintegration für Geflüchtete. Die Selbstständigkeit kann für einige eine Alternative sein zur Festanstellung – und in der Zukunft wiederum Arbeitsplätze schaffen. Die intensive Begleitung über sechs Monate hinweg hat sich als Vorteil im Vergleich zu regulären Existenzgründungsberatungen erwiesen: Sie bietet eine gute Vorbereitung auf die Selbständigkeit.
Gemeinsam haben wir das Thema Selbständigkeit vorangebracht und Lobbyarbeit auf Wirtschafts- und Gesellschaftsebene betrieben. Auf der Ebene der Förderinstrumente hat leetHub St. Pauli eine stärkere Stimme entwickelt und die Unterstützung von guten Geschäftsvorhaben voran gebracht. Die Begleitung und Prüfung durch die Schöpflin Stiftung sowie der Austausch mit anderen Projekten lieferten dem Verein wichtige Impulse auf diesem Weg.
NewsØ 25.000 €
2016-2017
Berlin
Deutsche Bank Stiftung
Wübben Stiftung gGmbH
DFL Stiftung
Kurt und Maria Dohle Stiftung
u.a.
Damit sich Organisationen nachhaltig engagieren können, brauchen sie Personal, Weiterbildung, Infrastruktur oder fachliche Beratung – hierfür gibt es bisher jedoch kaum Fördermittel. Aus diesem Grunde hat die PHINEO gAG – ein Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement – den Spendenfonds Integration ins Leben gerufen: Er bündelt die Gelder und das Engagement mehrerer Spender*innen. Aktuell werden sechs Projekte strukturell und qualitativ gefördert.
Der Spendenfonds Integration ist in zweierlei Hinsicht innovativ: Er vereint das gemeinschaftliche Engagement mehrerer Förder*innen, und er investiert in infrastrukturelle Bedarfe, für die Organisationen sonst sehr selten Fördermittel bekommen.
Der Spendenfonds Integration startete im November 2016 mit 425.000 Euro. Sein Ziel: die Strukturförderung gemeinnütziger Organisationen. Denn Engagement braucht ausgebildetes Personal, professionelle Infrastruktur und fachliche Beratung. Im Pilotjahr 2016/2017 wurden 6 Organisationen, die sich für Geflüchtete und gegen Rassismus einsetzen, finanziell unterstützt und in ihrer Entwicklung begleitet. Ergebnis: 5 Organisationen bestätigten, dass infolge der Unterstützung und Beratung viele Prozesse effizienter liefen.
Dennoch wird der Spendenfonds Integration nach seiner Pilotphase nicht fortgeführt. Dies liegt vor allem daran, dass keine weiteren Spender*innen gewonnen werden konnten. Der Förderansatz wird dennoch weiterhin wichtig bleiben. PHINEO wird die gesammelten Erfahrungen mit dem Spendenfonds Integration nutzen, um auf die Relevanz der Strukturförderung hinzuweisen sowie das Wissen dazu und zu passenden Förderinstrumenten auszubauen.
1.500 €
2017
Berlin
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Deutsche Bank Stiftung
Start with a Friend e.V. ist überzeugt, dass Integration nur durch persönliche Begegnungen und einer aktiven Teilhabe an der Gemeinschaft gelingt. Aus diesem Grund bringt die Initiative geflüchtete Menschen mit Einheimischen in Tandems zusammen. Start with a Friend fördert 1:1-Beziehungen, die persönlich, unkompliziert, langfristig und vor allem auf Augenhöhe sind.
Wir teilen mit Start with a Friend die Überzeugung, dass »nachhaltige und zukunftsfähige Veränderung an der Basis beginnen muss«. Wir wollen Menschen zusammenbringen, die einander nicht zufällig begegnen würden. Ein einfaches Konzept mit großer Wirkung. Es beruht auf dem Gedanken, dass Verständigung und Verständnis füreinander nur durch den persönlichen Austausch zu erreichen sind.
Je mehr Menschen sich begegnen, desto weniger ist die Wahrnehmung von einem Bild »der Geflüchteten« oder »der Deutschen« geprägt. Vielmehr wird deutlich, dass es sich um Individuen handelt, die einander auf Augenhöhe begegnen. Integration erfordert Offenheit auf beiden Seiten. Die Förderung der Schöpflin Stiftung war ein Beitrag zur Veranstaltung des Sommerfestes von Start with a friend Berlin, durch das jedes Jahr Teilnehmer*innen des Projektes zusammengebracht, Austausch ermöglicht, Kontakte intensiviert und neue Interessierte gewonnen werden.
2017
20.000 €
Essen
Stiftung Mercator GmbH
Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft e.V. ist die Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen, die als einzige ganzheitlich in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Innovation berät, vernetzt und fördert.
Deutschland muss mehr Lehrer*innen ausbilden, die mit sprachlicher und kultureller Vielfalt professionell umgehen können. Um hierfür Modelle zu entwickeln, sollen zwanzig ausgewählte Hochschulen und ihre Praxispartner*innen aus dem Schulbereich in einem zwei Jahre arbeitenden, moderierten Netzwerk »Stark durch Diversität – Förderung interkultureller Kompetenzen in der Lehramtsausbildung« zusammenarbeiten.
Das Netzwerk hat einen Rahmen geschaffen, innerhalb dessen ein kollegialer Austausch auf der Grundlage konkreter Projekterfahrungen über den Stellenwert von DaZ-/DaF-Kompetenzen (Deutsch als Zweit-/Fremdsprache) und interkulturellen Kompetenzen in der Lehrer*innenbildung möglich wurde, die Wirksamkeit der unterschiedlichen Ansätze wurde reflektiert und gemeinsame Herausforderungen adressiert.
20.000 €
2017
Berlin
Deutsche Bank Stiftung
Photocircle e.V.
Der gemeinnützige Verein Über den Tellerrand e.V. will Geflüchtete beim Ankommen in Deutschland unterstützen und hat hierfür ein Patenprogramm entwickelt. Patenschaften zwischen erfahrenen Arbeitnehmer*innen und geflüchteten Arbeitssuchenden bilden die Grundlage hierfür. Die Paten unterstützen die Geflüchteten bei der Orientierung im Jobmarkt, dem Erstellen von Bewerbungsunterlagen und der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche.
Wir sind davon überzeugt, dass man mit den richtigen »entry points« viel bewegen kann. Genau dort setzt Über den Tellerrand an: Die Initiative schafft Räume, in denen Begegnungen und Austausch zwischen Neuankömmlingen und Beheimateten auf Augenhöhe möglich sind. Beidseitige Vorurteile werden abgebaut, Offenheit und Respekt gefördert sowie Sprachkenntnisse und kulturelles Wissen weitergegeben.
Das Job Buddy Programm wurde bereits in drei Runden erfolgreich durchgeführt und erhielt von allen Teilnehmer*innen großen Zuspruch. Mit der aktuellen Förderung haben wir eine weitere Kohorte von ca. 15 bis 20 Tandempaaren sowie die qualitative Weiterentwicklung des Programms ermöglicht.
Foto: Universität Koblenz-Landau/GeKOS
2015
20.000 €
Koblenz
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
GeKOS möchte zur sozialen und kulturellen Integration von Kindern mit Fluchtgeschichte in die Region und zur Professionalisierung Studierender im Umgang mit Flucht und Migration beitragen. Dazu treffen sich Studierende als Mentor*innen einmal die Woche mit Mentees im Alter von 6 bis 12 Jahren und gestalten ihre Freizeit zusammen. Begleitet wird die gemeinsame Arbeit durch Supervision und Workshops.
GeKOS hat auf zwei aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagiert: Zum einen die soziale und kulturelle Integration neu zugewanderter Kinder, zum anderen die notwendige Professionalisierung zukünftiger Lehrkräfte für Mehrsprachigkeit und Migration. Dadurch leistet das Projekt sowohl kurz- als auch langfristig einen Beitrag zu einem konstruktiven pädagogischen Umgang mit Flucht und Migration.
Ziel der Fördertätigkeit der Schöpflin Stiftung ist stets, Projekte und Organisationen durch ein Anschubfinanzierung nachhaltig in ihrem Feld zu etablieren. Mit GeKOS ist dies gelungen: Das Projekt wird in Zukunft von der Familienbildungsstätte Koblenz in Kooperation mit dem Institut für Grundschulpädagogik der Universität Koblenz-Landau weitergeführt. Damit ist GeKOS nicht nur dauerhaft in der Lehrer*innenbildung verankert, sondern leistet auch einen echten Wissenstransfer zwischen Universität und Region.
News»Mit meiner Arbeit bei der Schöpflin Stiftung möchte ich dazu beitragen, dass das Europa der Zukunft ein Europa der Vielfalt wird, in dem alle Bürger*innen und Bewohner*innen echte Teilhabe und transnationale Demokratie erleben und leben können.«
Anna Häßlin leitete von 2017 bis 2022 den Programmbereich Migration & Integration und leitet seit 2022 den Programmbereich Infrastruktur & Beziehung. Vor ihrer Zeit bei der Schöpflin Stiftung war sie Geschäftsführerin einer NGO, die Lebensperspektiven mit und für junge Geflüchtete mit unsicherem Aufenthaltsstatus entwickelt sowie eines gemeinnützigen Vereins, der internationale Jugendbegegnungen in Europa organisiert. Anna engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich in der asyl- und aufenthaltsrechtlichen Beratung, der internationalen Jugendarbeit und in selbstverwalteten Strukturen. Sie hat ein Diplom in Betriebswirtschaft.