Die Medienpolitiker*innen der Bundesländer haben sich auf ein Beratungsgremium für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geeinigt. Die Bildung dieses so genannten »Zukunftsrats« ist eine Konsequenz aus dem Fall Patricia Schlesinger, der nicht nur den rbb, sondern den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt in die wohl größte Krise seines Bestehens gestürzt hat. Das Ausmaß von Vetternwirtschaft, Vorteilsnahme und Verschwendung, das der ehemaligen Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg vorgeworfen wird, hat die Rufe nach einer grundlegenden Reform des ÖRR verstärkt.
Der »Zukunftsrat« soll die Rundfunkkommission der Länder bei der Entwicklung einer langfristigen Perspektive für die öffentlich-rechtlichen Anstalten unterstützen, Empfehlungen erarbeiten, Akzeptanz stärken und neue Impulse setzen. Zu den nun bekanntgegebenen Mitgliedern gehören der Schweizer Publizist Roger de Weck, Filmproduzentin Bettina Reitz, Urheberrechtsexpertin Nadine Klass, Ex-Bundesverfassungsrichter Peter M. Huber, Medienrechtler Mark D. Cole, die frühere Gruner+Jahr-Chefin Julia Jäkel, die Digitaljournalismus-Professorin Annika Sehl sowie Maria Exner.
Maria Exner ist seit April 2022 Gründungsintendantin von Publix, einem in Deutschland einmaligen Ort zur Förderung journalistischer Innovation und zur Stärkung der kritischen Öffentlichkeit, den die Schöpflin Stiftung aktuell in Berlin-Neukölln errichtet. Die ehemalige Chefredakteurin des ZEITmagazins blickt mit Vorfreude auf den Austausch mit anderen Expert*innen im »Zukunftsrat«: »Ich freue mich sehr, meine Erfahrung in einem so kompetent und zukunftsorientiert besetzten Gremium einbringen zu können. Angesichts der zentralen Funktion des ÖRR für unsere Gesellschaft, aber auch der großen Herausforderungen, vor denen er steht, hat der Zukunftsrat einen wichtigen und auch chancenreichen Job.«
Wir freuen uns, dass wir als Stiftung durch die Berufung von Maria Exner diese wichtige Aufgabe unterstützen können.