Der Journalismus befindet sich in einer Umbruchphase. Die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung bewirken massive Veränderungen des Marktes und verlangen neue Lösungen. Innovative und gemeinwohlorientierte Formate sowie Unterstützungsangebote für guten Journalismus und Informations- und Meinungsfreiheit sind Antworten auf das, was manche »Medienkrise« nennen. Diese Angebote stellen die Vielfalt und Qualität der Informationsmedien sicher, die eine Grundvoraussetzung für eine offene Gesellschaft und eine lebendige Demokratie sind.
Die Schöpflin Stiftung setzt sich mit all ihren Förderaktivitäten für eine kritische Bewusstseinsbildung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie für eine starke Demokratie und deren Weiterentwicklung ein. Für beides bedarf es einer informierten Gesellschaft – Informationsmedien nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein.
Aktuell steht der klassische Verlagsjournalismus vor großen finanziellen und strukturellen Herausforderungen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sucht seine neue Rolle in einer sich immer stärker digitalisierenden Gesellschaft. Dabei haben die Formate und Kanäle selbst einen immer stärkeren Einfluss auf Inhalte, die Geschäftsmodelle verändern sich. Und sie erfordern eine immer umfassendere Kompetenz der Nutzer*innen im Umgang mit und Austausch von Informationen.
Den gemeinnützigen Journalismus sowie Initiativen, die sich für mehr Innovationen, bessere Rahmenbedingungen und eine gemeinwohlorientierte Weiterentwicklung der »klassischen« und der neuen Informationsmedien einsetzen, halten wir für notwendige Ergänzungen zu den bestehenden Angeboten, wie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder dem privaten Verlagsjournalismus.
In Verbindung mit diesen journalistischen Projekten und Initiativen möchten wir auch unternehmerische Aktivitäten unterstützen, die für die Zukunft der Medienlandschaft in Deutschland und den öffentlichen Diskurs insgesamt dringend erforderlich sind.
Dazu gehört auch das Projekt PUBLIX in Berlin. Mit dem »Haus für Journalismus & Öffentlichkeit« wollen wir einen Ort schaffen für mediale Kompetenz, digitale Souveränität, Debattenkultur und gemeinwohlorientierten Journalismus.
Team Amal Hamburg | Foto: Jann Wilken
2019
100.000 €
Berlin, Hamburg, Frankfurt
Evangelische Kirche in Deutschland
Körber Stiftung
Amal – das sind Journalist*innen mit Fluchthintergrund, die in Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main leben und gemeinsam Lokal-Nachrichten auf Arabisch, Ukrainisch und Dari/Farsi machen. Seit März 2017 sind sie in Berlin online, seit April 2019 in Hamburg und seit Anfang 2023 auch in Frankfurt am Main. Amal veröffentlicht Nachrichten, Reportagen, Videos und Podcasts und informiert jene, die keinen Zugang zu deutschen Medien haben. So tragen sie dazu bei, dass sich Geflüchtete schneller in Deutschland zu Hause fühlen.
Wir sind überzeugt, dass Menschen, die wissen, was in ihrer Umgebung passiert, eher mitmachen, mitreden und mitgestalten. Viele neuangekommene Geflüchtete informieren sich über Medien aus ihren Heimatländern oder internationale Medien. Diese bieten wenig Informationen über das politische und gesellschaftliche Leben in Deutschland. Deutsche Medien wiederum adressieren die Neuangekommenen kaum. So bleiben oft nur Social-Media-Angebote, die allerdings häufig keine journalistischen Beiträge bieten und nicht selten Vorurteile verstärken und Gerüchte verbreiten. Hier schließt Amal eine Lücke, was sich an der steigenden Nachfrage zeigt. Amal steht dafür, dass Informationen die Zielgruppen erreichen, weshalb auch Behörden und Institutionen die Zusammenarbeit suchen.
Gemeinsam mit Amal möchten wir Integration in zwei Richtungen erreichen: Amal bietet Journalist*innen, die ihre Heimat oftmals aufgrund von Unterdrückung und Verfolgung verlassen mussten, eine Möglichkeit, ihren Beruf weiter auszuüben. 14 Journalist*innen im Exil haben bei Amal eine Stelle und darüber ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. Sie selbst leisten nun einen wichtigen Beitrag, um Integration in die weiteren Communities von Geflüchteten zu tragen. Indem sie auch immer wieder für deutsche Zeitungen schreiben, erweitern sie außerdem den Blickwinkel der Mehrheitsgesellschaft um die Perspektive der Neuangekommenen, wodurch wechselseitiges Verstehen und Akzeptanz gefördert wird. Nun geht Amal in die nächste Phase: Aus dem Projekt soll ein innovatives Sozialunternehmen werden, das sein Budget zunehmend selbst erwirtschaftet.
Amal ist eine gemeinschaftliche Förderung unserer Programmbereiche Medien & Gesellschaft und Migration & Integration.
Foto: CORRECTIV
2015
300.000 €
Berlin, Essen
Adessium Foundation
Luminate
Rudolf Augstein Stiftung
Die CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH ist das erste gemeinnützige Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum. CORRECTIV recherchiert langfristig zu Themen, die andere Medien zu wenig beachten. CORRECTIV will jeder Bürgerin und jedem Bürger Informationen geben, damit die Welt besser verstanden werden kann. Aus diesem Grund initiiert CORRECTIV außerdem ein Bildungsprogramm, um möglichst viele Menschen an der Aufklärung zu beteiligen.
Freier Journalismus ist eine Grundvoraussetzung für unsere offene Gesellschaft und Demokratie. Dort wo die großen Verlage wirtschaftlich immer mehr unter Druck geraten und öffentlich-rechtliche Sender immer stärker zum Mainstream tendieren, trägt ein weiteres Modell zur Vielfalt bei. Correctiv setzt genau hier an und will investigativen und aufklärenden Journalismus für jeden Verlag, für jeden Sender in Deutschland zugänglich machen, damit die Medien ihrer Wächterfunktion nachkommen können.
Wir wollen gemeinsam mit CORRECTIV zu den grundsätzlichen Fragen unserer Gesellschaft arbeiten. Was wird aus unseren Kinder? Wie funktioniert das Zusammenleben der Zukunft? Wer hat wirklich die Macht in unserer Demokratie?
NewsFoto: EUobserver
2019
50.000 €
Brüssel
Adessium Foundation
Fondation Nicolas Puech
EUobserver ist eine non-profit Online-Zeitung, die im Jahr 2000 in Brüssel gegründet wurde. Unabhängiger Journalismus ist für das Funktionieren der europäischen Demokratie unerlässlich. Es gibt eine Kluft zwischen den Entscheidungsträger*innen in Brüssel und den Menschen, die sie vertreten. Das Ziel von EUobserver ist es, diese Lücke zu schließen.
Der EUobserver spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwachung und Kontextualisierung des europäischen Politikbetriebs und hat damit eine kritische Funktion inne in Zeiten, in denen das Vertrauen in die Entscheidungsfindung der EU schwindet, die europäische Solidarität angesichts der Krise in Frage gestellt wird und Polarisierung und Autoritarismus im Vormarsch sind.
Ziel der Förderung ist die Sicherung der finanziellen Stabilität und journalistischen Qualität von EUobserver sowie das Wachstum der Leserschaft. Dabei wird insbesondere das Vorhaben unterstützt, die Berichterstattung über öffentliche Gelder zu intensivieren, die innerhalb der Europäischen Union in die Ökologisierung der Wirtschaft fließen.
2018
80.000 €
Deutschland, Italien, Großbritannien, Norwegen, Frankreich, Portugal, Polen, Griechenland
Böckler-Stiftung
Fritt Ord Foundation
GLS Treuhand
Rudolf Augstein Stiftung
u.a.
Neun investigative Journalist*innen aus acht Ländern recherchieren gemeinsam Themen, die europaweit gesellschaftlich und politisch von starker Bedeutung sind. Die Ergebnisse der Recherchen werden gemeinsam veröffentlicht und über Medienpartner*innen in ganz Europa weiter verbreitet. Zu den Medienpartner*innen von Investigate Europe gehören u.a. der Tagesspiegel, Publico, Aftenbladet, Newsweek Polska, Il Corriere della Sera oder der Falter.
Die Komplexität von Themen, die unsere Gesellschaft über nationalstaatliche Grenzen hinweg betreffen, nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig ist es für die Menschen immer schwieriger, den Überblick zu behalten und an relevante Informationen zu kommen. Um unsere Gesellschaft demokratisch mitzugestalten braucht es aber eine urteilsfähige Gesellschaft. Investigate Europe arbeitet daran, dies zu ermöglichen.
Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass die Recherchen von Investigate Europe einer noch größeren Zielgruppe auf dem gesamten Kontinent zugänglich gemacht werden. Neben dem Ausbau der Medienpartnerschaften in den einzelnen Ländern, bedeutet das vor allem eine weitere Professionalisierung und Entwicklung der internen Strukturen von Investigate Europe.
Bild: Relevanzreporter
2021
25.000 €
Nürnberg
Die gemeinnützige Relevanzreporter UG ist ein lokaljournalistisches Wochenmagazin in Nürnberg. Das Angebot ist rein digital, bezieht die Nutzer*innen aktiv mit ein und verbreitet sich über eine Website, Social Media, einen kostenlosen Newsletter sowie Podcast-Formate. Die Redaktion setzt zudem auf verschiedene Veranstaltungsformate im lokalen Raum, bei denen Menschen der Region miteinander in einen konstruktiven Austausch gebracht werden. Das Team besteht aus 20 Medienschaffenden – allesamt professionell ausgebildet, mit vier bis 40 Jahren Berufserfahrung. Relevanzreporter ist GROW-Fellow aus dem Jahr 2020.
Die Relevanzreporter haben den konstruktiven Journalismus in dieser Ausführlichkeit in den deutschen Lokaljournalismus geholt und machen seither zukunfts-, lösungs- und gemeinwohlorientierten Journalismus zu Themen, die morgen noch relevant sind, gemeinsam MIT den Bürger*innen der Region. Nicht nur die Recherchen, auch das gesamte Angebot (Design, Name bis hin zum Bezahlmodell) ist mit den Nutzer*innen entstanden. Sie sind das erste Lokalmedienangebot in ganz Deutschland mit einem solchen community-basierten Ansatz, ebenso mit der Verankerung der sozialen Wirkung im Businessplan.
Studien zeigen, dass sich die demokratische Relevanz von Journalismus insbesondere im regionalen und lokalen Raum abspielt, wo Informationsmedien seit Jahren mit strukturell bedingten Herausforderungen zu kämpfen haben. Neue lokale Angebote wie Relevanzreporter können dabei helfen, wieder mehr Vielfalt in die Berichterstattung zu bringen und Bürger*innen zu mehr Engagement, politischer Beteiligung und Interesse am öffentlichen Diskurs zu motivieren. Durch die partizipative Form des Journalismus und die kreative digitale Community-Entwicklung sorgen Relevanzreporter zudem für Innovation im Mediensektor und haben das Potenzial ein weiteres Role Model im deutschen Lokaljournalismus zu werden.
Foto: Benjamin Jenak
2020
10.000 €
Dresden
ZEIT-Stiftung
GLS Treuhand e.V.
Veto - Magazin für Protest & Verantwortung wird von der Rederei gUG herausgegeben, einer Agentur für Dialog und Engagement mit Sitz in Dresden, die Strategien und Konzepte entwirft, um Engagement in die Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem werden politische Bildungsprojekte im Bereich Nachrichtenkompetenz angeboten.
Wer ist eigentlich »die Zivilgesellschaft«? Weil diese Frage meist unbeantwortet bleibt, hat die Rederei gUG das Magazin Veto gegründet, um Engagement in Deutschland sichtbar zu machen. Dafür erscheint ab 2020 viermal im Jahr eine Print-Ausgabe des Magazins. Veto will eine Stimme für die vielen Engagierten sein und zeigen, was sie täglich leisten.
Das Magazin Veto schließt eine Lücke in der Medienlandschaft, denn in Deutschland gibt es keine vergleichbaren Medien, die das Wissen, die Erfahrungen und Ideen der Engagierten bündeln und teilen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass erfolgreiche Strategien und Projekte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Foto: Lena Manteuffel
2024
60.000 €
Potsdam
Headliner ist die erste gemeinnützige Organisation in Deutschland, die Journalismus und Kultur in begeisternden Bühnenshows miteinander verbindet. Dieser neue Trend nennt sich Live-Journalismus und sorgt weltweit für volle Theatersäle. In Deutschland steht die Entwicklung noch ganz am Anfang. Headliner will dies ändern. Während der Shows werden sorgfältig kuratierte journalistische Inhalte vor einem Live-Publikum präsentiert. Der direkte Kontakt zwischen Zuschauer*innen und Journalist*innen trägt entscheidend dazu bei, das immer weiter schwindende Vertrauen in die Medien wiederherzustellen.
Die Schöpflin Stiftung fördert seit vielen Jahren journalistische Projekte und Initiativen, die mit Innovation und Gemeinwohlorientierung die Zukunft der Medienlandschaft positiv prägen wollen und Antworten auf die »Medienkrise« finden. Die Bühnenshows von Headliner leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.
Die Förderung durch die Schöpflin Stiftung erlaubt Headliner die Weiterentwicklung und Professionalisierung der beiden Formate »Reporter Siam« und »JIVE« (ein Kofferwort aus »Journalismus« und »Live«), mit dem Ziel diese zu etablieren und einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
Foto: Rafael Ben-Ari / AdobeStock
2022
100.000 €
Der JX FUND ist ein Fonds für Journalist*innen im Exil, den wir im März 2022 gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen (RSF) und der Rudolf Augstein Stiftung nach Russlands Angriff auf die Ukraine ins Leben gerufen haben. Er soll Medienschaffenden unmittelbar nach ihrer Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten schnell und flexibel dabei helfen, ihre Arbeit weiterzuführen und unabhängige Medien im Exil auch über die jetzige Phase hoher Aufmerksamkeit hinaus stärken.
Der JX Fund wird von einem breiten Bündnis diverser Medien und zivilgesellschaftlicher Organisationen unterstützt. Dazu gehören bisher das Recherchezentrum Correctiv, unser Haus für Journalismus & Öffentlichkeit PUBLIX, die Medien- und Wissenschaftsplattform dekoder, das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF), die NGO Media in Cooperation and Transition (MiCT), das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung (n-ost) und die taz Panter Stiftung. Anfang April 2022 hat die Bundesregierung bekanntgegeben, dass sie den Fonds mit 800.000 Euro unterstützen wird.
Der JX Fund fungiert als Schnittstelle, die die zahlreichen Hilfsangebote von Unternehmen, staatlichen Stellen und gesellschaftlichen Initiativen in Deutschland bündelt und gezielt dorthin weiterleitet, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Foto: Raphael Hünerfauth
2016
75.000 €
Berlin
Rudolf Augstein Stiftung
Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Bundeszentrale für politische Bildung
u.a.
netzwerk recherche e.V. wurde 2001 von Journalist*innen gegründet, um die journalistische Recherche und den Qualitätsjournalismus in Deutschland zu stärken. 2017 unterstützten mehr als 800 Mitglieder aus allen Mediensparten die Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins. Um Recherchetechniken zu vermitteln, veranstaltet der Verein Tagungen – wie die von rund 900 Journalist*innen besuchte nr-Jahreskonferenz – und veröffentlicht Publikationen. Direkt fördert netzwerk recherche die journalistische Arbeit mit Recherchestipendien und Stipendien für journalistisch-unternehmerische Vorhaben.
Durch die Förderpartnerschaft mit Netzwerk Recherche e.V. sehen wir die Möglichkeit, investigativen und gemeinnützigen Journalismus weiter zu stärken und auszubauen und damit gemeinnützigen Journalismus neben dem Verlagsjournalismus und öffentlich-rechtlichen Medien als dritte und wichtige Säule zu etablieren.
Zusammen wollen wir neue Wege zur Gründung und Finanzierung gemeinnütziger journalistischer Projekte aufzeigen. Das gemeinsame Grow-Stipendienprogramm unterstützt Start-ups im Non-Profit-Journalismus bei der Verwirklichung ihrer Vorhaben.
News
2021
50.000 €
Köln
Joachim Herz Stiftung
Volkswagenstiftung
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Rudolf Augstein Stiftung
ZEIT-Stiftung
Die Wissenschaftspressekonferenz (WPK) ist der Verband der Wissenschaftsjournalist*innen in Deutschland. Sie setzt sich für hochwertigen Wissenschaftsjournalismus ein. Dazu entwickelt sie Projektideen und bietet Fortbildungen, Hintergrundgespräche und Recherchereisen an. Darüber hinaus möchte die WPK mit Diskussionsrunden den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik, Medien und Gesellschaft beleben.
Die Schöpflin Stiftung fördert den Aufbau und die Ausgestaltung eines Expert*innenpools unter dem Dach des WPK-Innovationsfonds für Wissenschaftsjournalismus. Mit Hilfe dieses Pools sollen vom Innovationsfonds geförderte Projekte kostenlos fachliche Beratung in juristischen und steuerrechtlichen Fragen erhalten, die sich bei journalistischen Neugründungen und Innovationen stellen.
Der WPK-Innovationsfonds und der von der Schöpflin Stiftung geförderte Expert*innenpool möchten die Rahmenbedingungen für Innovationsprozesse im Wissenschafts- und Datenjournalismus verbessern. Ziel des Projektes ist es, journalistische Pioniere aktiv dabei zu unterstützen, neue und mittelfristig tragfähige Konzepte für die wissenschafts- und datenjournnalistische Berichterstattung zu erproben.
Bild: FragDenStaat
2019
85.000 €
Berlin
European Climate Foundation
Luminate
NLnet Foundation
FragDenStaat.de ist die Plattform für Informationsfreiheit in Deutschland. Sie ermöglicht es allen Menschen, einfach und transparent Informationen von Behörden zu bekommen. Mit Kampagnen und strategischen Klagen verbessert FragDenStaat das Ökosystem der Informationsfreiheit und ermächtigt Journalist*innen, Initiativen und Privatpersonen, ihr Recht auf Informationen durchzusetzen.
FragDenStaat ist digitale Infrastruktur für die Demokratie. Die Plattform verwirklicht somit das Ziel des Informationsfreiheitsgesetzes und schafft Transparenz. Damit wird die demokratische Meinungs- und Willensbildung verbessert und die Kontrolle staatlichen Handelns gestärkt.
Wir wollen, dass FragDenStaat noch mehr Menschen zugutekommt. Dazu entwickeln wir neue Kampagnen, zum Beispiel zur Befreiung von Umweltinformationen, bauen die Funktionen der Plattform weiter aus und reichen neue strategische Klagen für die Informationsfreiheit ein.
NewsFoto: Patricia Costello
2021
75.000 €
Berlin
Wikimedia Deutschland ist ein gemeinnütziger Verein mit rund 90.000 Mitgliedern und 150 Beschäftigten. San Francisco und Berlin sind die zwei großen Standorte des internationalen Wikimedia Movements. Wikimedia unterstützt unter anderem die freie Internet-Enzyklopädie Wikipedia, die zu den fünftbeliebtesten Websites in Deutschland zählt und international die einzige nichtkommerzielle unter den Top 20 Websites ist.
Wikimedia ist eine globale Bewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, freie Bildungsinhalte in die Welt zu bringen. Durch verschiedene Projekte, Ländervertretungen und die Unterstützungsstruktur der gemeinnützigen Wikimedia Foundation strebt Wikimedia eine Welt an, in der jeder einzelne Mensch freien Zugang zu Wissen und Bildung hat.
Wikimedia Deutschland baut aktuell »Wikimedia Europe« als Organisation von Organisationen mit europäischer Rechtsstruktur auf. Wikimedia Europe soll die bestehenden Ländervertretungen von Wikimedia ergänzen und stärken. Die Zusammenarbeit im Bereich der EU-Politik hat gezeigt, dass die Bündelung von Ressourcen aus den nationalen Körperschaften Vorteile bringt, die keine für sich allein erreichen kann. Hierdurch wird Nachhaltigkeit, Resilienz und Wachstum für die gesamte Bewegung gewährleistet. Wir glauben an ein »Europe by default«: In dem Europa, das wir uns wünschen, bedarf es der Rechtfertigung, nur auf nationaler Ebene zu agieren – und nicht umgekehrt.
2019
Luminate UK
PHINEO
Rudolf Augstein Stiftung
Schöpflin Stiftung
Luminate UK, PHINEO, die Rudolf Augstein Stiftung und die Schöpflin Stiftung kooperieren bei der Erstellung eines Feldreports, der
Der Report konzentriert sich auf die deutsche Akteurslandschaft, berücksichtigt aber auch herausragende europäische und internationale Beispiele. Er wird Ende September 2020 veröffentlicht.
Gegenwärtig erleben wir eine Neuordnung des Journalismus: Überholte und wegbrechende Finanzierungsmodelle, die Abhängigkeit von Tech-Plattformen sowie eine Vertrauens- und Autoritätskrise legen nahe, dass es aktuell an tragfähigen Konzepten für einen zukunftsfähigen Journalismus mangelt.
Einer von vielen Ansätzen, Qualitätsjournalismus für die Zukunft sicherzustellen, liegt in der gezielten und stärkeren Förderung entsprechender Angebote im Bereich der Informations- und Meinungsfreiheit und gemeinwohlorientierter Journalismusprojekte.
Indem er Angebote und Potenziale im Feld identifiziert, kann der Report als Handreichung für Förderentscheidungen dienen und qualitätsgesicherte Orientierungshilfe für finanzielles Engagement bieten. Hierdurch werden relevante Akteur*innen im Feld unterstützt und der journalistische Einsatz für die Gemeinschaft sowie Informations- und Meinungsfreiheit langfristig gestärkt.
NewsFoto: David Ausserhofer
2023
Schöpflin Stiftung
Wübben Stiftung
ZEIT-Stiftung
Das Nina Grunenberg Fellowship richtet sich an interessierte Journalist:innen (frei und festangestellt) und Redakteur:innen aus lokalen und überregionalen Medien sowie Nachrichtenagenturen und gibt Einblicke in die Strukturen des Bildungssystems an deutschen Schulen.
Das deutsche Schulsystem steht vor großen Herausforderungen: Lehrkräftemangel, wachsende Bildungsdefizite, ungleich verteilte Bildungschancen, ein Sanierungsstau von 45 Milliarden Euro beim Schulbau. Umso wichtiger ist eine fundierte Berichterstattung über die Bildungsthemen der heutigen Zeit. Dies spiegelt sich jedoch in vielen Redaktionen nicht wider. Es gibt nur noch wenige Bildungsredaktionen oder Bildungsthemenseiten.
Hier setzen die Schöpflin Stiftung, die Wübben Stiftung und die ZEIT-Stiftung gemeinsam an und schreiben ein Weiterbildungsstipendium zur fundierten Berichterstattung über das Schulsystem aus.
Ziel des Fellowships ist es, Journalist:innen und Redakteur:innen aus Nachrichtenagenturen in Deutschland die Möglichkeit zu geben, die Strukturen des Bildungssystems und die Herausforderung von Schulen besser zu verstehen, um so eine qualifizierte Berichterstattung zu gewährleisten.
Manchmal bedarf es nicht viel, um positive Veränderungen zu erreichen. Mit den »Rapid Response Grants« werden schnell und unkompliziert innovative und nachhaltige Ideen, Projekte und Initiativen unterstützt. Hierdurch können wir flexibel auf aktuelle Entwicklungen reagieren und wichtige Impulse in unsere Arbeit aufnehmen. Die Förderung beträgt maximal 25.000 Euro pro Projekt, es können keine Anträge gestellt werden.
50.000 €
2023
International und national
Bis zu 25.000 €
KONTEXT Verein für ganzheitlichen Journalismus e.V. | Die gemeinnützige Wochenzeitung KONTEXT ist die kritische Stimme im Südwesten, die – seit 2011 – aufklärt, wo andere schweigen.
Radikale Töchter gUG | Radikale Töchter ermöglichen im Rahmen eines Aktionsstipendiums ein radikales Mut- und Aktionstraining für junge Menschen aus Sachsen.
Transparency for Iran e.V. | Das deutschsprachige Online-Magazin Iran Journal berichtet seit 2010 über die zivilgesellschaftlichen Entwicklungen im Iran und die Beziehungen des Irans mit dem Rest der Welt.
Zukunftsacker | Ein Podcast als Hör-Reise in eine enkelfähige Zukunft, in 12 Folgen und mit virtuellen Events werden Lösungsansätze zu enkelfähiger Land- und Ernährungswirtschaft, Wirtschaft und Politik präsentiert und diskutiert.
Dataharvest 2022 | Foto: Layla Aerts
2021
75.000 €
Amsterdam, Niederlande
ARENA FOR JOURNALISM IN EUROPE unterstützt die Zusammenarbeit im Journalismus über geografische und fachliche Grenzen hinweg. Die Hauptaktivitäten von ARENA sind die Planung und Organisation der jährlichen Dataharvest – der europäischen Konferenz für investigativen Journalismus – sowie die Förderung offener Netzwerke für Informations- und Wissensaustausch, um Journalist*innen bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu unterstützen.
Politiker*innen, Unternehmer*innen und sogar organisierte Kriminelle agieren grenzüberschreitend. Gesellschaftliche Herausforderungen haben oft einen inter- oder transnationalen Charakter. In einem solchen Kontext müssen Journalist*innen zusammenarbeiten, um dem Publikum einen zuverlässigen Journalismus bieten zu können. Hierfür brauchen sie jedoch eine Infrastruktur, in der sie die richtigen Kolleg*innen für eine solche Zusammenarbeit finden können. ARENA bietet diese notwendige Infrastruktur.
Wie das Team von ARENA sind auch wir der Meinung, dass Zusammenarbeit im Journalismus entscheidend ist. ARENA hat sich zum Ziel gesetzt, grenzüberschreitenden kollaborativen und investigativen Journalismus in Europa zu fördern und zu unterstützen, einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Wir teilen die Überzeugung, dass ein solcher Journalismus zum Informationsaustausch, zum kritischen Denken, zum gegenseitigen Verständnis und zur Demokratie in Europa beiträgt.
Foto: CORRECTIV
5.000 €
2019
Düsseldorf
Wie können wir gemeinsam eine bessere Gesellschaft gestalten und welche Rolle spielen die Medien dabei? Um diese und andere Fragen ging es beim Campfire Festival am 31. August und 1. September 2019. Zivilgesellschaftliche Akteure, engagierte Bürger*innen und Medienprofis haben ein Wochenende lang die Möglichkeit für Austausch, Diskussionen und Begegnungen. Dafür verwandelte sich die Wiese vor dem Landtag in Düsseldorf in ein buntes Konferenzgelände, auf dem verschiedene Formen des Journalismus sichtbar sein wurden.
Organisiert wurde das Festival von unserem Förderpartner CORRECTIV. Die Schöpflin Stiftung hat in einem eigenen Zelt ein vielseitiges Programm angeboten: In insgesamt zehn Workshops, Diskussionsrunden und Projektvorstellungen kamen 23 Akteur*innen zusammen, um mit dem Publikum über die Themen »Flucht & Journalismus«, »Konstruktiver Journalismus« und »Non-Profit Journalismus oder alternative Angebote und Medienkritik« zu sprechen.
Die ausführliche Version des Programms im Schöpflin-Zelt mit Informationen zu den Speakern finden Sie hier oder auf der Website des Campfire Festivals.
Bild: CIVITATES
2020
50.000 €
Brüssel
Adessium Foundation
Fritt Ord Foundation
Nicolas Puech Foundation
Oak Foundation
Rudolf Augstein Stiftung
u.a.
CIVITATES ist eine philanthropische Initiative für Demokratie und Solidarität in Europa. Sie stellt Mittel zur Verfügung, damit zivilgesellschaftliche Akteur*innen zusammenkommen, den öffentlichen Diskurs neu beleben und sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden. Denn wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, um lebendige und offene Demokratien für ein Europa zu gestalten, das für alle da ist.
Mit dem Fonds »Public Interest Journalism in Europe« hat sich CIVITATES zum Ziel gesetzt, eine starke Gemeinschaft unabhängiger, gemeinwohlorientierter Journalismus-Organisationen aufzubauen, die die Demokratie in Europa verteidigt, Machtmissbrauch und Triebkräfte der Polarisierung aufdeckt und Räume verteidigt, in denen alle Stimmen gehört werden.
Unser gemeinsames Ziel ist es, den unabhängigen Journalismus zu fördern und dabei zu helfen, neue Finanzierungsmodelle in den Sektor zu bringen. Damit stellen wir Strukturen und Unterstützung für Organisationen zur Verfügung, die diese am meisten brauchen.
News
Foto: NDR Jenny von Gagern
2019
10.000 €
Hamburg
Deutsche Welle
Schlechte Nachrichten beherrschen die Medienlandschaft. Immer noch gilt der Grundsatz »bad news are good news« aus der Annahme heraus, dass sich damit besser Geld verdienen lässt. Konstruktiver Journalismus ist eine Haltung, die weiterdenkt. Es geht darum, stärker über Zusammenhänge und auch Lösungsansätze bezogen auf Themen und Probleme zu berichten. Diesem Ziel dient der Constructive Journalism Day – ein eintätiger journalistischer Fachtag, zu dem seit 2018 einmal im Jahr die Hamburg Media School und NDR Info einladen.
Die komplexen Herausforderungen unserer Zeit erfordern kritisch denkende und tatkräftige Menschen, die bereit sind, Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Doch viele Menschen fühlen sich ohnmächtig und überfordert angesichts der Flut an Information und dem ständig auf Alarm gestellten Ton, der die Medienlandschaft beherrscht. Sie schalten ab. Es ist eine Aufgabe von Journalismus, konstruktiv zu informierten und Perspektiven aufzuzeigen.
Ziel der jährlichen Konferenz ist es, das Konzept des konstruktiven Journalismus (»Constructive Journalism«) in all seinen Facetten vorzustellen und zu diskutieren. Der Fachtag bietet den Raum, im gemeinsamen Austausch Antworten auf Fragen zu finden, die für einen lösungsorientierten Journalismus zentral sind. Inspiriert durch Keynotes von Expert*innen erarbeiten die Teilnehmenden in Workshops und Werkstattgesprächen Ideen und Wege, wie kritische Berichterstattung und Aufklärung über Missstände gewährleistet und gleichzeitig auch positiven Entwicklungen breiter Raum gegeben werden kann. Hierdurch werden wichtige Impulse gesetzt, die das gesamte Feld des Journalismus stärken können.
Foto: Diskutier Mit Mir
2017
50.000 €
Berlin
Diskutier Mit Mir e.V. ist eine Initiative, die sich für den demokratischen Dialog stark macht. Ziel und Anspruch der NGO ist es allen Bürger*innen eine Stimme zu geben. Die App von Diskutier Mit Mir öffnet geschützte Räume für den digitalen Austausch und bringt Menschen mit unterschiedlichen Ansichten ins Gespräch. Jeder Chat ist ein Weg zur Verständigung, jedes Engagement und jeder Beitrag stärkt das zentrale Anliegen von Diskutier Mit Mir, dem Hass und der Polarisierung in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Damit zielt Diskutier Mit Mir auf hunderttausende User im Vorfeld der Bundestagswahl 2021.
Digitale »Filterblasen« prägen den politischen Diskurs in Deutschland. Vorselektierte Informationen, mangelnde Debattenkultur und politische Polarisierungen führen zur Spaltung der Gesellschaft. Anstelle des besseren Arguments zählen emotional aufgeladene (Halb-)Wahrheiten. Wir fördern das Projekt von Diskutier Mit Mir, weil es Raum für Dialog schafft und den konstruktiven Umgang mit divergierenden Überzeugungen ermöglicht.
Wir wollen Diskutier Mit Mir zu einem führenden Standard Tool für die politische Kommunikation in Deutschland ausbauen. Der Fokus liegt auf niedrigschwelligen Angeboten für alle, die sich sonst nicht gefragt fühlen und sich bisher kaum in die Debatten einbringen. Unser Ziel sind positive Demokratieerlebnisse, um der wachsenden Distanz zwischen politischen Akteur*innen und dem unsichtbaren Drittel in der Gesellschaft entgegenzuwirken
NewsFoto: EJC
2019
Maastricht/Niederlande
Adessium Foundation
Bill & Melinda Gates Foundation
Democracy & Media Foundation
News Integrity Initiative
Open Society Foundations
u.a.
Das 1992 gegründete European Journalism Centre (EJC) ist eine internationale gemeinnützige Organisation mit Sitz in den Niederlanden. Ziel des EJC ist es, Journalismus und Nachrichtenmedien im Interesse einer funktionierenden demokratischen Öffentlichkeit zu verbessern, zu stärken und zu unterstützen.
Die Schöpflin Stiftung und das European Journalism Centre teilen die Überzeugung, dass freier Zugang zu Informationen und eine unabhängige Presse die Voraussetzung für eine offene Gesellschaft und ein Grundpfeiler der Demokratie sind. Das EJC stärkt die Widerstandskraft des europäischen Journalismus, indem es Journalist*innen vernetzt und sie mit neuen Ideen, Fähigkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten zusammenbringt.
Das EJC, die Schöpflin Stiftung und andere Stiftungen kooperieren im Rahmen des Journalism Funders Forum (JFF). JFF ist eine offener Zusammenschluss europäischer Stiftungen und Journalist*innen, die gemeinsam daran arbeiten, effektivere und nachhaltige Finanzierungswege für unabhängigen Journalismus in Europa zu gewährleisten.
Foto: KU Kreatives Unternehmertum
12.500 €
2018
München
Die KU Kreatives Unternehmertum gGmbH hat sich der unternehmerischen Bildung verschrieben und steht für einen neuen Bildungsansatz im Sinne des Gesellschaftsgestaltertums. Darunter versteht sie ein am Gemeinwohl orientiertes unternehmerisches Wirken von Organisationen und Individuen in, mit und für die Gesellschaft. Mit eigenen Bildungsräumen betreibt sie Grundlagenforschung für eine lebenswerte Zukunft und gestaltet gemeinsam mit anderen Pionieren Bildungsformate für Gesellschaftsgestalter*innen – interdisziplinär und intergenerational.
Journalismus, so scheint es, ist kein erfolgreiches Geschäftsmodell mehr. Es geht um Aufmerksamkeit und Reichweiten, weniger um Information. In der digitalen Welt platzieren Unternehmen ihre Werbemittel dort, wo viele Mausklicks locken. Da droht der Journalismus zur Restgröße zu werden und damit der Verlust von demokratischer Meinungsbildung und Vielfalt. Lokale Medien ermöglichen Bürger*innen demokratische Teilnahme, garantieren öffentliche Kontrolle, tragen zur Identität mit der lokalen Umwelt bei und setzen sogar ein Korrektiv gegen das globale Wirkungsnetz. Lokaljournalismus spielt also eine zentrale Rolle für die Zukunft unserer Demokratie.
Ziel der Fachtagung »Lokaljournalismus und Demokratie« am 18. Oktober 2018 war eine Neuentdeckung des Lokaljournalismus als Ausdruck unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung durch multiple Perspektiven. Dabei stand die Frage im Fokus, wie dieser Journalismus finanziert und organisiert werden kann, wenn die alten Funktionsweisen nicht mehr gelten. Rund 100 Teilnehmende aus unterschiedlichsten Bereichen diskutierten Modelle neuer Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Bürgergesellschaft und öffentlich-rechtlichem Rundfunk.
Ø 29.500 €
2017-2018
Berlin
In den meisten Medien überwiegen Beiträge mit negativem Fokus. Studien zeigen, dass dies zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität und unnötigem Pessimismus führt. Die Noah Foundation fördert deshalb Journalismus, der sich auf Chancen und Lösungen konzentriert. Damit trägt sie zu einer ausgeglicheneren Weltsicht der Leser*innen bei und stärkt ihre Motivation, sich konstruktiv zu engagieren.
Hochwertiger, konstruktiver Journalismus leistet einen Beitrag zu einer zuversichtlichen und verantwortungsvollen Gestaltung der Gesellschaft. Es ist deshalb wichtig, ihn stärker als Bestandteil der öffentlichen Meinungsbildung zu etablieren.
Gemeinsam haben wir die Förderung von lösungsorientiertem Journalismus gestärkt und ausgebaut. Dabei hat die Noah Foundation nicht nur auf bewährte Formate wie Stipendien für Journalist*innen gesetzt, sondern auch ihre innovative Good News App entwickelt.
NewsFoto: Larissa Wegner
Der völkerrechtswidrige Krieg gegen die Ukraine ist auch ein Angriff auf die Demokratie. Nicht nur, weil Wladimir Putin mit dem Überfall auf das friedliche Nachbarland internationales Recht mit Füßen tritt und die russische Armee zivile Ziele angreift, sondern auch, weil seine Streitkräfte gezielt versuchen, die mediale Infrastruktur zu zerstören.
Die Schöpflin Stiftung hat im März 2022 einen mit 100.000 € ausgestatteten Nothilfe-Fonds aufgelegt, um humanitäre Unterstützung zu leisten und Journalist*innen in ihrer Arbeit zu stärken. Davon ging ein Teil an Organisationen, die die Aufnahme Geflüchteter unterstützen. Insgesamt 60.000 € gingen an Reporter ohne Grenzen und das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung n-ost.
Die Medien NGO »n-ost« hat eine Initiative gestartet, um die Vernetzung von Journalist*innen in und um die Ukraine zu ermöglichen, dringend benötigte Ausrüstung wie kugelsichere Westen, Helme und Erste-Hilfe-Kästen zu beschaffen sowie psychologische Betreuung bereitzustellen und Journalist*innen vor Ort und im Exil bei ihrer erschwerten Arbeit zu unterstützen.
Auch Reporter ohne Grenzen haben in engem Austausch mit n-ost Medienschaffende in der Ukraine unterstützt. Hierfür hat die Organisation in Lwiw mit ukrainischen Partnern das »Press Freedom Center« errichtet, das als physische und digitale Anlaufstelle für Journalist*innen und Reporter*innen dient, die finanzielle oder psychologische Unterstützung suchen oder Schutzausrüstung benötigen. Zudem hilft RSF ukrainischen und russischen unabhängigen Medien dabei, die Sperrung von Webseiten durch die Behörden zu umgehen und damit die Angriffe auf die Presse- und Informationsfreiheit abzuwehren.
Mit dem Fonds haben wir uns an der Initiative www.alliance4ukraine.org beteiligt - einer Plattform, die nach Kriegsausbruch Ressourcen für Unterstützung und Organisationen zusammengebracht hat.
Die Förderungen im Rahmen der Hilfsfonds haben wir in Kooperation mit PUBLIX, dem in Berlin entstehenden Haus für Journalismus & Öffentlichkeit, vergeben.
2023
25.000 €
Berlin
IfM
Unsere Medien
Unter dem Titel »Neustart ÖRR: Wie weiter mit "unseren" Medien?« organisiert das IfM mit der Schöpflin Stiftung und der Initiative »Unsere Medien« eine medienpolitische Konferenz zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der prominent besetzte Fachdialog mit ARD; Medienpolitik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Teilhabe an den öffentlich-rechtlichen Medien wird am 27. Februar 2023 in Berlin stattfinden.
Der Fall Schlesinger hat nicht nur den rbb, sondern mit ihr den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt in die wohl größte Krise seines Bestehens gestürzt. Während die journalistische Arbeit von ARD, ZDF und Deutschlandradio nach wie vor hohe Vertrauenswerte genießt, steckt das System dahinter in einer Identitäts- und Akzeptanzkrise. Von einer »Neubegründung« öffentlich-rechtlicher Medien unter stärkerer Miteinbeziehung der Gesellschaft ist seither die Rede, aber die Frage bleibt, wie diese Ziele umgesetzt werden können.
Auf der Fachkonferenz soll im Kreise zentraler Stakeholder aus Medien, Politik und Zivilgesellschaft über zeitgemäße Modelle zur Organisation von gesellschaftlicher Teilhabe an »unseren« Medien diskutiert werden. Zu diesem Zweck werden u. a. Beteiligungsexpert*innen aus dem In- und Ausland eingeladen, um ihre Einschätzungen und Anregungen zu Fragen rund um Legitimation und Beteiligung öffentlich-rechtlicher Medien zu präsentieren.
Bild: dpa
2021
25.000 €
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
#UseTheNews ist ein breit angelegtes, mehrjähriges Projekt mit Partner*innen aus Medien und Medienforschung. Es verfolgt das Ziel, Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz genauer zu verstehen, bessere Nachrichtenangebote insbesondere für jüngere Menschen zu entwickeln und die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in Deutschland zu verbessern.
Ziel der Förderung war die Durchführung einer Fachkonferenz am 15. September 2021 zum Thema Nachrichtenkompetenz, die sich an Journalist*innen und Lehrkräfte richtete. Die Tagung wurde von netzwerk recherche e.V. gemeinsam mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und der Behörde für Kultur und Medien Hamburg (BKM) durchgeführt.
Nachrichtenkompetenz ist in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung für eine kritische Bewusstseinsbildung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie für eine starke Demokratie und deren Weiterentwicklung. Die Fachkonferenz hat einen Beitrag dazu geleistet, die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in Schule und Alltag zu stärken.
#UseTheNews war eine gemeinschaftliche Förderung unserer Programmbereiche Medien & Gesellschaft und Lernen & Partizipation.
Foto: Patryk Witt / ZPS
2017 bis 2020
Berlin
Das Zentrum für Politische Schönheit bezeichnet sich selbst als Sturmtruppe zur Errichtung »moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit – zum Schutz der Menschheit«. Das ZPS gehört zu den innovativsten Inkubatoren politischer Aktionskunst und steht für eine erweiterte Form von Theater: Kunst muss wehtun, reizen, Widerstand leisten. Oder, in ihre Begriffsallianz gebracht: »aggressiver Humanismus«.
Um eine transparente, selbstbestimmte und demokratische Gesellschaft zu fördern, können insbesondere Aktionen an der Schnittstelle zur Kunst und im Besonderem zum Theater durch gezielte, störende und merkwürdige Aktionen zu einem Bewusstsein und damit Wandel beitragen. Als Inkubator politischer Aktionskunst nimmt das Zentrum für Politische Schönheit eine zentrale zivilgesellschaftliche Rolle wahr.
Wir teilen das Ziel, die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg zu einem der wichtigsten Anliegen der jungen Generation zu machen und aktiv zur Verteidigung der Menschenrechte anzustiften.
Bei Fragen zum Programmbereich Medien & Gesellschaft wenden Sie sich bitte an katharina.kuenzel-giacobini@ schoepflin-stiftung.de