Transparenz im gemeinnützigen Sektor ist zentral – und uns besonders wichtig. Wir stellen deshalb folgende Informationen nach den Empfehlungen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft der Öffentlichkeit zur Verfügung.
1. Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr unserer Organisation
Name: Schöpflin Stiftung
Sitz: Franz-Ehret-Straße 7, 79541 Lörrach
Geschäftsstelle: Industriestraße 2, 79541 Lörrach
Ansprechperson: Julia Rommel; julia.rommel@schoepflin-stiftung.de
Gründungsjahr: 2001
2. Vollständige Satzung sowie Ziele unserer Organisation
Wir engagieren uns für kritische Bewusstseinsbildung, eine lebendige Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft. Mit unserer Arbeit wollen wir junge Menschen stärken und die Weichen für eine bessere Zukunft stellen. Dabei sind wir sowohl operativ als auch fördernd tätig. Die Schöpflin Stiftung ist Trägerin und Betreiberin von Einrichtungen in Lörrach und Berlin sowie unterstützt in ihrer Förderarbeit rund fünfzig Organisationen der Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa.
3. Datum des jüngsten Bescheides vom Finanzamt über die Anerkennung als steuerbegünstigte (gemeinnützige) Körperschaft
Den jüngsten Bescheid des Finanzamts (Datum: 16.10.2024) finden Sie hier:
4. Name und Funktion der wesentlichen Entscheidungsträger (z.B. Geschäftsführung, Vorstand und Aufsichtsorgane)
Geschäftsführender Vorstand: Tim Göbel
Stiftungsbeirat: Hans Schöpflin (Vorsitzender), Dr. Lisl Schöpflin (stv. Vorsitzende), Marion Dammann, Oda Heister, Laura-Kristine Krause, Ingo Michelsen, Jasmine Strautmann, Dr. Nikola Braun Schöpflin, Dr. Axel Seemann.
5. Bericht über die Tätigkeiten unserer Organisation
Aktivitäten der Schöpflin Stiftung und ihrer eigenständigen Tochtereinheiten im Jahr 2024:
Die Schöpflin Stiftung ist eine unabhängige und gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Lörrach. Sie engagiert sich für kritische Bewusstseinsbildung, eine lebendige Demokratie sowie eine vielfältige Gesellschaft. In Lörrach betreibt sie den Kultur- und Debattenort »Werkraum Schöpflin«, die »Schöpflin Schule« sowie das soziokulturelle Begegnungsprojekt FABRIC. Die Schöpflin Stiftung ist zudem Trägerin des Suchtpräventionszentrums »Villa Schöpflin« in Lörrach sowie von »Publix – Haus für Journalismus und Öffentlichkeit« in Berlin.
Werkraum Schöpflin – Haus der Unruhe
Der Werkraum Schöpflin beschäftigte sich im Rahmen der programmatischen Arbeit ab dem zweiten Halbjahr 2024 mit dem Thema »(Ohn)Macht«. In dieser thematischen Reihe fanden im Herbst 2024 elf Veranstaltungen im Bereich Theater, Tanz, Gesang und Lesung statt sowie Gesprächsformate mit prominenten Gästen. 14 weitere Veranstaltungen folgten im ersten Halbjahr 2025. Die Ferien-Workshops des Werkraums wurden weiterentwickelt und ausgebaut, sodass der Werkraum mittlerweile größter Ferien-Workshop-Anbieter in Lörrach ist.
Schöpflin Schule
Im September 2024 wurde der vierte Jahrgang mit 27 weiteren Kindern an der Schöpflin Schule aufgenommen. Das Verfahren der staatlichen Anerkennung wurde ebenfalls im Herbst eingeleitet und soll im Herbst 2025 abgeschlossen werden. Die pädagogischen Formate der Schule wie die »Große Zeigung« oder die Themenwochen, die Vernetzung mit der Nachbarschaft etc. wurden weiter ausgebaut. Zudem entwickelte das Schulteam vor allem die digitale Dokumentation der Lernfortschritte der Kinder weiter.
FABRIC – Soziokultureller Mitmach-Ort / Soziale Quartiersarbeit
Das Angebot von FABRIC auf dem zukünftigen Areal des Schöpflin Campus wird von der Lörracher Bevölkerung intensiv genutzt. Neben dem wöchentlichen Mitmach-Programm fanden im letzten Jahr größere Veranstaltungen wie der »Flowmarkt«, die Open-Air-Reihe »Frischluftsommer« oder der »Winterzauber« statt. Neu hinzu kamen 2024 zudem Bewegungsangebote für ältere Menschen.
Schöpflin Förderstiftung
Im Jahr 2024 erprobten wir im Förderbereich gemeinsam mit der Kinnings Foundation erstmals ein neues Fördermodell, den sogenannten Flow Fund für Ostdeutschland. Dieser basiert auf dem Prinzip des partizipativen Gebens. Das bedeutet, dass nicht wir als Stiftung die Entscheidungen über die Mittelvergabe treffen, sondern engagierte junge Menschen aus der Region – in diesem Fall aus den fünf östlichen Flächenbundesländern. Die »Flow Funder« vergeben die finanziellen Mittel an gemeinnützige Vereine, Organisationen und Einzelpersonen. In der Pilotphase 2024 haben neun Flow Funder insgesamt 225.000€ an Initiativen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Ostdeutschland stärken, vergeben. Ein zweiter Durchlauf startet nach einer Evaluation der Methode 2025.
Eigenständige Tochtergesellschaften:
Villa Schöpflin – Zentrum für Suchtprävention
Neben den regulären Beratungs- und Workshop-Angeboten der Villa Schöpflin standen 2024 zwei Themen im Fokus: Zum einen untersucht das Team auch im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit, inwieweit die Strukturen des Alkoholpräventionsprogramms HaLT auch für die Cannabisprävention genutzt werden können. Auch die Entwicklung des neuen Programms »FREII« gegen Online-Sucht wurde vorangetrieben, der öffentliche Launch ist im Herbst 2025 geplant.
Publix – Haus für Journalismus und Öffentlichkeit
Im Mai 2024 wurde der Betrieb im Publix – Haus für Journalismus und Öffentlichkeit aufgenommen. Rund dreißig Medien, Verlage und gemeinnützige Organisationen haben ihren Sitz im Gebäude, hinzu kommen rund 100 Journalisten und Projektmanager im Co-Working-Bereich. Im September 2024 folgte die feierliche Eröffnung des Hauses im Beisein von Vertret:innen aus Politik, (Medien-)wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie ein Tag der offenen Tür, zu dem mehr als 1.000 Interessierte kamen. Im programmatischen Teil von Publix fanden bis zum Jahresende mehrere Lesungen und Diskussionsrunden statt, bspw. in der Programmreihe »Publix Thursdays«.
6. Personalstruktur
| Stand 01.05.2025 | Anzahl |
|---|---|
| hauptberufliche Arbeitnehmer:innen | 63 |
| Bundesfreiwilligendienstleistende | 4 |
| Praktikanten/Werkstudenten | 2 |
| geringfügig Beschäftigte | 17 |
| Honorarkräfte | 20 |
| Ehrenamtliche | 2 |
7. Mittelherkunft
Angaben zur Mittelherkunft können Sie hier einsehen:
8. Mittelverwendung
Angaben zur Mittelverwendung sind hier einsehbar:
9. Gesellschaftsrechtliche Verbundenheit mit Dritten, z.B. Mutter- oder Tochtergesellschaft, Förderverein, ausgegliederter Wirtschaftsbetrieb, Partnerorganisation
10. Namen von juristischen Personen, deren jährliche Zuwendung mehr als zehn Prozent unserer gesamten Jahreseinnahmen ausmachen.
Es gibt keine weiteren juristischen Personen, deren Zuwendung mehr als zehn Prozent unseres gesamten Jahreseinkommens ausmachen.
Der Großteil der jährlichen Stiftungsmittel von rd. 12 Mio. Euro, die für die Zweckerfüllung zur Verfügung stehen, kommt aus dem »Family Office« von Hans Schöpflin. Sein Vermögen ist dort diversifiziert angelegt. Weitere Mittel erhalten die Einheiten der Stiftung – wie beispielsweise die Schöpflin Schule oder die Villa Schöpflin – von der öffentlichen Hand. Um Transparenz der Mittelherkunft zu schaffen, hat Hans Schöpflin nachfolgende Fragen zu seinen Investitionsentscheidungen beantwortet.
(Informationen zum Schöpflin-Versandhaus finden Sie hier.)
1. Gibt es bei der Investitionsentscheidung explizite Kriterien, in welche Sektoren oder Wirtschaftsbereiche nicht investiert wird?
Hans Schöpflin: Wir investieren in Menschen. Unserer Ansicht nach ist die Qualität der Mitarbeiterende der wichtigste Faktor für die Anlageergebnisse. Wir arbeiten mit Managementteams und Vorständen zusammen, die über die gewünschten Fähigkeiten, Talente, ethischen Grundsätze und den Willen verfügen, außergewöhnliche Anlageergebnisse zu erzielen.
Wir suchen nach Bereichen, die Potenzial für Kapitalwachstum bieten, und dies hauptsächlich in zwei Sektoren:
Diese beiden breit gefächerten Sektoren machen den größten Teil der assets under management (AUM) meines Portfolios aus. Der Rest der AUM entfällt auf diversifizierte globale Fonds und US-Immobilien (vor allem Mehrfamilienhäuser und Grundstücke).
Meine persönlichen Interessen, die sich in meinen Investitionen widerspiegeln, sind auf Gesundheit, Wohlergehen und Produktivität der Menschen ausgerichtet.
Unser Anlagegespür wird durch die Zusammenarbeit mit einem starken Netzwerk unabhängiger Expert*innen und durch ständiges internes Lernen gestärkt. Wir halten, überwachen und studieren Positionen langfristig. Ich habe drei entscheidende Vorteile gegenüber anderen Anlegern: Ich kann es mir leisten, ein gewisses Risiko einzugehen, ich suche nach bestimmten Komponenten, die die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen, und ich bin geduldig genug, um guten Managementteams die Ausführung ihrer Pläne zu ermöglichen.
Wir investieren nicht in Unternehmen oder Fonds, deren Strategien bekanntermaßen ausgerichtet sind auf:
Allerdings bin ich auch nicht wie ein Pensionsfonds in der Lage, den Fondsmanagern Investitionsbeschränkungen aufzuerlegen.
2. Wird die Geschäftspolitik von Unternehmen, an denen Anteile gehalten werden, von den ESG-Kriterien (Umwelt / Soziales / Governance) bestimmt? Wenn ja, gibt es dafür explizite Vorgaben bzw. Verpflichtungsziele?
Viele unserer Fondsmanager in den USA und im Vereinigten Königreich haben bereits eigene ESG-Grundsätze verabschiedet, die mit den erwarteten Prinzipien übereinstimmen.
Wir haben bewusst keine expliziten ESG-Ziele formuliert. Meine Haltung zu dieser Frage rührt aus langjähriger Erfahrung. Ich habe festgestellt, dass ESG oder sozial verantwortliches Investieren (SRI) für verschiedene Menschen sehr unterschiedliche Dinge bedeuten kann – das stiftet Verwirrung und beeinträchtigt die Anlagestrategie. Eine erfolgreiche SRI-Politik mit Zielvorgaben ist recht schwierig zu definieren und umzusetzen. Hinzu kommt, dass die Betonung von SRI-Kennzahlen im Widerspruch zu soliden Investitionen stehen kann. Wir haben beobachtet, dass SRI-Manager Investitionen durchgeführt haben, die sie nicht hätten vornehmen sollen.
Dies bringt mich zurück zu meinem ersten Grundsatz des Investierens: Investitionen in fähige und qualifizierte Menschen. Anstatt zu versuchen, bestimmte Investitionsniveaus zu erzwingen, die möglicherweise nicht kapitalwirksam sind, habe ich versucht, ein Portfolio aufzubauen, das solide Investitionskriterien auf verantwortungsvolle Weise erfüllt.
3. Ist ein öffentlich zugängliches Berichtswesen über Ihre Kapitalanlagen verfügbar?
Details meiner Kapitalanlagen sind nicht öffentlich. Im Sinne der Transparenz möchte ich gerne darlegen, wie ich zu meinem Vermögen gekommen bin. Ich habe im Laufe der Jahre einige außergewöhnliche Investitionserfolge erzielt:
Ich habe Jahre damit verbracht, diese und andere Aktien im Zuge der Entwicklung der Unternehmen aufzubauen und in globale Fonds und US-Mehrfamilien-Immobilien zu diversifizieren, aber die konzentrierten Risikoinvestitionen, die ich vor Jahrzehnten getätigt habe, haben das Vermögen geschaffen, das ich heute habe.
Wir sind Mitglied der Allianz »Rechtssicherheit für politische Willensbildung«, da die aktuelle Unsicherheit im Gemeinnützigkeitsrecht die wichtige zivilgesellschaftliche Arbeit vieler unserer Förderpartner*innen gefährdet. In der Allianz haben sich Organisationen zusammengeschlossen, die für die Sicherung der Gemeinnützigkeit für Organisationen der Zivilgesellschaft eintreten, die Beiträge zur politischen Willensbildung leisten.
Wir sind Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und arbeiten im Forum Förderstiftungen, dem Expertenkreis Qualitätsjournalismus und dem Arbeitskreis Bildung mit.
Wir sind Mitglied bei der EDGE Funders Alliance, weil hier eine Gemeinschaft von progressiven, zukunftsorientierten Stiftungen zusammenkommt, die sich kritisch mit Fragen von Macht, Nachhaltigkeit und sozialer Wirkung auseinandersetzt. Auch der Austausch auf europäischer Ebene ist für unsere Arbeit immer sehr anregend.
Wir sind Mitglied bei Philea (Philanthropy Europe Association), die als Organisation mit Sitz in Brüssel rund 10.000 Stiftungen, alle nationalen Stiftungsverbände in Europa sowie philanthropische Organisationen und Netzwerke vertritt. Das Ziel von Philea ist es, Philanthropie europaweit sichtbar zu machen und ihr mehr Gehör zu verschaffen.
Wir sind Mitglied bei Swiss Foundations, dem wichtigsten Verband gemeinnütziger Förderstiftungen in der Schweiz. Als Stiftung mit Hauptsitz im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz ist es uns ein großes Anliegen, uns auch mit unseren Nachbar*innen gut zu vernetzen und auszutauschen.
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