Rund hundert Persönlichkeiten aus Medien, Kultur und Gesellschaft haben im Rahmen der Initiative »Save Social« einen Aufruf zur »Rückeroberung des Internets« veröffentlicht. Zu den Erstunterzeichner:innen gehört auch Hans Schöpflin, Beiratsvorsitzender der Schöpflin Stiftung. Vorgestellt wurde das Manifest am Safer Internet Day, dem 11. Februar 2025, im Publix.
Das Manifest »Soziale Netzwerke als demokratische Kraft retten« listet zehn Schritte auf, die dazu beitragen, das Internet von der wachsenden Dominanz der Tech-Konzerne zu befreien und alternative Plattformen für Information und Debatte zu stärken. Die Initiator:innen sorgen sich um das Grundrecht auf Meinungs- und Informationsfreiheit, Presse- und Rundfunkfreiheit – und damit um unsere Demokratie.
Denn inzwischen findet ein Großteil der Debatte im digitalen Raum auf den Plattformen weniger Tech-Konzerne wie Meta, X oder ByteDance, dem Mutterkonzern von TikTok, statt. Worüber Menschen weltweit sprechen und welche Inhalte ihnen angezeigt werden, wird von wenigen Monopolisten gesteuert. Algorithmen filtern, was Nutzer:innen zu sehen bekommen – ohne Transparenz, nach welchen Gesetzmäßigkeiten das geschieht. Stattdessen, fordert die Initiative »Save Social«, sollten journalistische Qualitätsansprüche und Gemeinwohlorientierung als Kriterien für die Auswahl von Beiträgen gelten. Aktuell würden bevorzugt Beiträge ausgespielt, die vor allem Aufmerksamkeit erregten. Das habe eine Flut von Hass, Häme, Hetze und Desinformation zur Folge, die die Demokratie zersetzten und Menschen gefährdeten.
Zu den Forderungen aus dem Manifest zählt u.a. die Medienbildung zu stärken, öffentliche Institutionen wie Behörden, Universitäten oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dazu zu verpflichten, ihre Inhalte auf offenen Plattformen zu veröffentlichen und nicht nur auf den großen Monopol-Plattformen, aber auch, die Plattformbetreiber haftbar zu machen für die Verbreitung strafbarer Inhalte wie Rassismus oder Diskriminierung.
Neben teils prominenten Einzelpersonen wie Jan Delay und Marc-Uwe Kling haben auch Organisationen wie Greenpeace, der Deutsche Journalisten Verband (DJV) und Freelens, der Berufsverband für freiberufliche Fotografinnen und Fotografen, und Digitalcourage e.V. den Aufruf unterzeichnet. Bereits am Tag der öffentlichen Vorstellung der Initiative haben sich 8.000 weitere Personen angeschlossen.
Wer das Manifest unterzeichnen möchte, kann das auf der Website von Save Social savesocial.eu/mitmachen oder bei Campact tun: weact.campact.de/p/save-social