More in Common Studie: Orientierung gesucht: Wie es unserer Gesellschaft vor den Neuwahlen geht

Migrations- und Krisenmanagement: Was die Menschen vor der Bundestagswahl bewegt

Migration, Sicherheit und Krisenbewältigung: Diese Themen beschäftigen die Menschen in Deutschland im Vorfeld der Bundestagswahl am stärksten. Das geht aus der von More in Common in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Verian durchgeführten Studie »Orientierung gesucht: Wie es unserer Gesellschaft vor den Neuwahlen geht« hervor. Für die Studie wurden 2.023 Menschen in einem Zeitraum zwischen September und Oktober 2024 befragt. 

Seit 2019 untersucht More in Common die Dynamik der deutschen Gesellschaft in regelmäßigen Abständen. Mit seiner Forschung will More in Common verstehen, wie es den Menschen in Deutschland nach Jahren der Herausforderungen sowie in politisch unbeständigen Zeiten geht – und wo positive Veränderungen ansetzen müssen. So zeigten die Ergebnisse der aktuellen Studie laut Autor:innen zwar, »wie trüb der gesellschaftliche Ausblick derzeit ist und womit Menschen hadern, aber auch, dass es einen starken Wunsch nach kollektiver Handlungsfähigkeit gibt«. 
 

Einwanderungspolitik und Sorge um Zusammenhalt dominieren

Das Thema Migration belegt den ersten Platz unter den wichtigsten politischen Anliegen der Befragten. Rund 43 Prozent – elf Prozentpunkte mehr als in einer Vergleichsbefragung Anfang 2024 – gaben an, dass dieses Thema für sie große Bedeutung hat. Fast drei Viertel der Befragten unterstützen das Recht auf Flucht vor Krieg und Verfolgung in andere Länder. Dennoch äußern sich viele unzufrieden damit, wie die Politik Migration managt; 68 Prozent sprechen sich dafür aus, insgesamt weniger Geflüchtete aufzunehmen. 

Durch die Fokussierung auf Migration, Sicherheit und Krisenbewältigung haben andere Themen im Vorfeld der Bundestagswahl an Bedeutung verloren. So rutscht der Klimaschutz in der aktuellen Befragung auf Platz sieben. Auch der Ukraine-Krieg beschäftigt die Menschen deutlich weniger als in den Jahren zuvor. 

Viele Studienteilnehmer:innen machen sich Sorgen um den Zusammenhalt in Deutschland: Laut Studie sind 67 Prozent der Befragten der Meinung, dass unsere Gesellschaft eher gespalten sei als geeint. Ebenso viele erwarten, dass sich diese Situation in den nächsten fünf Jahren weiter verschlechtern wird. Parallel dazu hat sich das Bild von einem ungleichen Land verfestigt: Vier von fünf Menschen sind der Meinung, es gehe in Deutschland „eher ungerecht“ zu.
 

Umgang mit Krisensituationen

Bereits in einer Befragung im Jahr 2023 zeigte sich, dass die wirtschaftliche Lage viele Menschen umtreibt. Obwohl sich die Inflation abgeschwächt hat, empfindet sich Ende 2024 nur die Hälfte der Menschen finanziell abgesichert, beinahe ebenso viele sorgen sich darum, gesellschaftlich abzusteigen. Im Vergleich zu früheren Befragungen hat sich das Bild verfestigt, dass die Politik entscheidende Maßnahmen zur Krisenbewältigung nicht ausreichend umsetzt. Die Mehrheit (71 Prozent) fühlt sich in Krisenzeiten von der Politik im Stich gelassen und glaubt nicht an eine bessere Zukunft. 

„Hierin steckt das klare Signal, dass Menschen mehr für unsere Zukunftssicherung erwarten“, schreiben die Studienautor:innen. Von einer „Veränderungsmüdigkeit“ der Menschen könne aber keine Rede sein: Vier von fünf Befragten wünschten sich einen stärkeren Willen zur Veränderung. Hier können zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine und Verbände anknüpfen und Impulse zur positiven Veränderung setzen.

Auch wenn die Analyse von More in Common der deutschen Gesellschaft aktuell ein »Zuversichtsdefizit« attestiert, lässt die Studie Rückschlüsse zu, was Menschen von der Politik erwarten: »Signale der Orientierung, des Anpackens und der Zukunftsgestaltung.« Zentrale Frage müsse dabei sein: »Wie bringen wir den Hoffnungsmotor ins Laufen und dabei das Land voran?« 

Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit. Weitere Informationen finden sich auf der Website von More in Common. 

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