Drei Antworten von Alexa Schaegner, aula GgmbH

»Schulen sind ein entscheidender Ort für die demokratische Sozialisation.«

Seit 2022 ist die aula gGmbH unser Förderpartner im Programmbereich »Lernen & Partizipation«. Mithilfe einer Online-Plattform und didaktischer Begleitung unterstützt aula Schulen dabei, Jugendlichen aktive Mitbestimmung im Alltag zu ermöglichen. Die Schüler:innen können auf der Online-Plattform eigenständig Ideen entwickeln, diskutieren und gemeinsam Entscheidungen treffen. 

Zum Start des neuen Schuljahres haben wir Geschäftsführerin Alexa Schaegner drei Fragen zur Arbeit von aula gestellt. Im Interview erklärt sie, welche Rolle Schulen beim Erlernen von demokratischen und sozialen Kompetenzen spielen.

Wodurch unterscheidet sich aula von klassischen Formen der Schülerbeteiligung wie SMV oder Klassenrat?

Alexa Schaegner: Durch aula sollen alle die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen – vor allem auch klassenübergreifend und nicht nur durch gewählte Vertreter:innen. Ziel ist es, Beteiligung und Partizipation tief in der Schulkultur zu verankern. 
Dabei werden etablierte Gremien wie die SMV oder der Klassenrat eingebunden. Bei aula bekommt jede:r einen Zugang zu einer digitalen Beteiligungsplattform (bzw. App): Schüler:innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen und auch – wenn gewünscht – Eltern. Ideenfindung, Diskussionen und Entscheidungen finden auf dieser Plattform statt, und zwar sowohl auf Klassen- als auch auf Schulebene. Der Vorteil daran ist, dass Diskussionen und Prozesse dort transparent für alle dokumentiert werden. Der Klassenrat kann aula nutzen, um Ideen und Diskussionen zu organisieren, zu dokumentieren und ggf. auch Ideen in einem für alle sichtbaren Raum (z.B. im gesamten Schulbereich) zu posten, wenn sie nicht nur die Klasse betreffen.
Für die SMV gilt ähnliches, nur auf Schulebene. Als repräsentatives Entscheidungsgremium bekommen die SMV-Vertreter:innen mit aula einen Überblick über die Themen, die die Schüler:innen gerade beschäftigen. Sie können den Beteiligungsprozess aktiv begleiten und sind Ansprechpartner:innen bei Fragen oder bei dem Wunsch nach Unterstützung für die Ausarbeitung von Ideen. 

Warum ist es gerade für Schulen wichtig, jungen Menschen echte Entscheidungsmacht zu geben?

Alexa Schaegner: Viele Menschen haben aktuell den Eindruck, dass sie nichts an den Umständen verändern können, in denen sie leben, und dass ihre Stimme kein Gewicht hat. Das beginnt meist schon in der Schule. Schulen sind ein entscheidender Ort für die demokratische Sozialisation. Wenn es für mich im Schulalltag irgendwann normal ist, dass ich mitwirken kann und Verantwortung trage, wird mir diese Rolle auch außerhalb der Schule leichter fallen. Umgekehrt: Wenn ich mich schon so früh im Leben als Opfer der Umstände fühle und einfach alles akzeptieren soll, wie es ist – warum sollte ich dann motiviert sein, mich gesellschaftlich einzubringen? 

Inwiefern hat sich aula in seinem Angebot in den vergangenen Jahren an den Bedarf der Schulen angepasst?

Alexa Schaegner: Das ist eine spannende Frage. Wir passen uns eigentlich ständig an die sehr unterschiedlichen Bedarfe der Schulen und die sich wandelnden externen Umstände an. Dabei versuchen wir gleichzeitig darauf zu achten, dass der Kern unserer Arbeit nicht verwässert wird. Konkret heißt das, dass wir das Konzept immer modularer gestalten. Zwei Beispiele: Wir testen gerade ein neues Format namens »Beteiligungscheck«, das den Schulen zunächst ermöglicht, zu evaluieren, wie es um das Thema Beteiligung aktuell bestellt ist und welche Bedarfe wirklich bestehen. Hier klaffen Vorstellung und Realität teilweise sehr stark auseinander. 
Außerdem entwickeln wir derzeit aula als Konzept auch für Grundschulen – ein Wunsch der direkt von den Schulen kommt und uns seit Jahren erreicht. Das Konzept für die Grundschule wird in weiten Teilen auch analog durchführbar sein. 
 

Weitere Infos zu unserer Förderpartnerschaft mit der aula gGmbH gibt es hier.

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